Kurz nach-denken...

...über den Sinn von Krankheit:

Heute eine Betrachtung zum erweiterten Blick auf Krankheit, wie er von Rüdiger Dahlke vertreten wird, nämlich die Frage nach dem Sinn von Krankheit und ihrer (Be-)Deutung. Mich hat sein gut begründeter Ansatz vor über 10 Jahren logisch überzeugt, allerdings stand er damals in völligem Widerspruch zu allem, was ich bis dahin wusste und glaubte. Dennoch sah ich die Chance, aus den immer wiederkehrenden Krankheiten und Leiden aussteigen zu können, insbesondere die Chance, das Siechtum im Alter nicht als notwendiges Übel passiv hinnehmen zu müssen. Stattdessen vorher schon persönliche Ent-Wicklung und innere Bereicherung zu erfahren und zugleich später mehr Zeit für Positives zu haben statt Zeit mit Krankheit und in Wartezimmern von Ärzten zu verbringen. Dafür war es laut Dahlke not-wendig (die Not wendend), sich vorher zu beugen (vorzubeugen) statt später gebeugt zu werden. Es war (und ist) für mich also die Demut des Lernens gefragt: anzuerkennen, dass die Gesetze des Schicksals (des geschickten Heils = salus) stärker sind als mein Wollen und Wünschen. Das Wünschen des Egos heißt nämlich, die Erde möge sich um mich drehen und die Gesetze des Schicksals sich mir anpassen. Also möglichst viel bekommen und möglichst wenig dafür geben oder wenigstens das Geben auf später verschieben. Dass dabei Zinsen auflaufen, übersehen wir gerne, da "morgen" ja im diffusen Nebel liegt und vielleicht haben wir ja Glück und kommen ums Zahlen herum.

Ich wollte aber keinen diffusen Nebel und ich beobachtete die Menschen um mich herum. Fast alle waren nur "eigentlich" / "ziemlich" gesund und glücklich und im Alter so ziemlich alle zu einem bedeutenden Teil ihrer Zeit mit dem Thema Krankheit und anderen Einschränkungen beschäftigt, statt Fülle und Erfüllung gefunden zu haben. Einige wenige Menschen waren aber anders, bis zuletzt fit, im Vollbesitz geistiger Kräfte und blickten zufrieden auf ein erfülltes Leben. Und nach den Erkenntnissen der letzten Jahrtausende (von Dahlke zusammengefasst und auf den heutigen Stand gebracht) was dies alles kein Zufall sondern logische Folge.

Somit habe ich mich damals auf den Weg gemacht und ernte heute die vielfältigen positiven Effekte. Mein "Preis" war, Geld und Energie und Zeit dann aufzuwenden, wenn die Krankheit noch gar nicht schlimm war, also schon Kleinigkeiten wie einen Schnupfen ernst zu nehmen mit der Frage "Wovon habe ich jetzt die Nase voll?". Und wenn ich erkannte, dass es mit meinem Beruf zusammenhing, fragte ich mich ob es derzeit nur ein Job zum Geld verdienen sei, ich also meine Seele für Geld verkaufte, und wie ich meine Beruf-ung daraus machen könnte. Also ich wollte die schwerwiegenden Umwälzungen nicht länger zwangsweise irgendwelchen späteren Krankheiten überlassen sondern schon vorher auf geistiger Ebene vollziehen, um das Drama aufzulösen, bevor es sich auf der Körperbühne manifestieren müsste. Siechtum im Alter ist lediglich die Anhäufung dringender Hinweise der Seele auf versäumte, verdrängte, auf später verschobener Ent-Wicklungs-Aufgaben.

Ich kann im vollen Umfang bestätigen, dass es funktioniert. Allerdings nur, wenn man wirklich bereit ist, sich selbst auf tiefgreifende Lebens-, besser gesagt Denkveränderungen einzulassen, die meist der allgemeinen Auffassung widersprechen und den eigenen Glaubenssätzen Angst einflößen. Also ein Original zu werden und sich selbst zu ent-falten, trotz anfänglicher Bedenken und eines mulmigem Gefühls.

Ich bin heute gesünder denn je, mein Körper ist fit und energiegeladen, das Leben fällt mir leicht und Dramen, die wie ein Blitz aus heiterem Himmel dazwischen fahren, Brände die gelöscht werden müssen, gibt es nicht mehr in meinem Leben. Im Gegenteil, ich bekomme hilfreiche Eingebungen, das Leben scheint mir ständig in die Hände zu spielen und alles geht leicht, was früher anstrengend war und mühsam errungen werden musste. Die Zeiträume inneren Friedens und der Ausgeglichenheit dehnen sich immer mehr aus, Zustände innerer Angespanntheit und Verunsicherung werden immer weniger, meine Zuversicht und das Vertrauen in die Zukunft steigt mit jeder weiteren guten Erfahrung, die ich jeden Tag mache. Es gibt für mich keine Bedingungen mehr für Glücklichsein, daher kann ich es jeden Tag erfahren - unabhängig von den äußeren Umständen.

Der Preis dafür: Ich musste aufgeben, recht haben zu wollen mit meinen Erfahrungen und Lebensweisheiten und musste aufgeben, auf meinen Wünschen zu bestehen (nicht mehr: "Ich weiß selbst am besten, was gut für mich ist!"). Heute bekomme ich Geschenke vom Leben, die mir noch nicht einmal im Traum eingefallen wären, tollste Überraschungen, Rücken- und Aufwinde. Und dabei lebe ich formal in der selben Welt wie die, die in der Zeitung steht (dennoch schaut die Welt aus meinem Blickwinkel und Erleben natürlich völlig anders aus, geradezu konträr).

Zwischen diesen beiden Zuständen vorher / nachher lag ein Zwischengebiet von weder "das Alte haben" noch "das Neue schon erfahren", also scheinbar angstmachende Leere. Dieses Zwischengebiet ist der Teil, der durchschritten werden muss; wenn man das alte Ufer verlassen hat, das neue Ufer aber noch nicht am Horizont sichtbar ist. Da weiter zu schwimmen auf dem Ozean, scheinbar alleine und von Monstern aus der Tiefe bedroht, und dennoch nicht umzukehren ans alte Ufer – das ist die eigentliche (innere) Heldenreise und Mutprobe, die bestanden werden will. Man hat bis dahin nur gewagt, aber scheinbar noch nichts gewonnen. Eine wilde Phase... - dagegen sind Achterbahnfahrten auf dem Oktoberfest und Bungee-Jumping ein Scherz. Dies nach innen zu verlagern, lohnt sich! Der Preis ist heiß. Christoph Kolumbus hat sich auf den Weg ins Ungewisse gemacht, ist nicht vom Rand der Weltscheibe gefallen, wie damals zu befürchten war, und hat stattdessen einen neuen Kontinent entdeckt, den er gar nicht gesucht hatte. In uns selbst warten keine geringeren Abenteuer und Entdeckungen, noch (oder gerade) heute!


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