Kurz nach-denken...

...über das Glück im Jetzt:

Wenn uns eine Tätigkeit oder ein Vorgang völlig fasziniert oder fesselt, so dass wir völlig im Moment aufgehen (z.B. Sonnenuntergang oder Sport, Handwerken und andere konzentrierte Tätigkeiten), dann erleben wir ein großes Glücksgefühl, letztendlich wieder wie ein Kind beim Spielen. Die Ursache: Wir sind ganz im Hier und Jetzt, nicht der Körper hier und die Gedanken (der Geist) ganz wo anders - wie so oft in unserem Leben (beim Autofahren, Essen, Fernsehen, Zeitung lesen, Musik hören, S-Bahn fahren, Joggen, Einkaufen etc.).

Mein Tipp: Darauf achten, wie häufig unser Geist ganz wo anders ist als unser Körper. Diese Spaltung macht unglücklich, Geistesschulung dient wieder zur Zusammenführung. Der Geist ist zudem meist mit Vergangenheit (Ärger) oder Zukunft (Befürchtungen) beschäftigt, selten mit dem Moment (Jetzt). Das ist ein eingeübtes Programm, es geht aber auch anders.

Wie oft könnten wir im Moment glücklich sein! Wie oft sind wir satt und fühlen uns körperlich wohl, sitzen gerade in Frieden irgendwo und könnten in die Sonne blinzeln statt uns Sorgen zu machen, die zu 99% nie eintreffen werden, oder uns über Dinge zu ärgern, die einfach so sind wie sie sind und die wir durch Ärger nur für uns selbst unangenehm machen, statt den Moment zu nutzen und zu leben (z.B. während wir 19,5 min. auf die nächste S-Bahn warten).

So etwas beheben wir aber nicht, indem wir diese Zeilen lesen und zustimmend nicken. Dazu ist es nötig, anderen Geistes zu werden. Eine Schulung, anders als bisher in unserem Leben, muss her - neue Denkmuster gehören ins Betriebssystem eingespeist. Oder man entschließt sich dazu, doch noch ein paar Runden auf dem alten Karussell zu drehen - diesmal aber wenigstens bewusst und die Folgen aktiv in Kauf nehmend und beobachtend.

Wer sich zum Üben oder aktiven Beobachten seines Geistes im Alltag entschlossen hat, der wird schnell feststellen, dass in unserem Geist ein unglaublich vielfältiges und ununterbrochenes Geplapper vonstatten geht. Die Gedanken hüpfen wie ein Sack voll Flöhe von einem Thema zum nächsten, von einem Ort oder Mitmenschen zum anderen (eigentlich auch faszinierend, welche Zeiten und Entfernungen wir auf diese Weise im Sekundentakt durchmessen können!). Würde ich versuchen hier Ruhe hinein zu bringen, indem ich mir dies verbiete, würde ich keinen Erfolg haben und mich nur unter einen neuen Druck setzen - frei nach dem Motto: "Sie dürfen die nächsten fünf Minuten an alles denken, nur nicht an einen rosaroten Elefanten!" Eine Verneinung oder ein Verbot lenkt ebenfalls Energie auf etwas, funktioniert also im Geist nicht (darum gibt es z.B. militante Pazifisten). Der Buddhismus und Zen empfehlen in dieser Situation, die Gedanken nicht festzuhalten, nicht einzuhaken, also einfach weiterziehen zu lassen ohne sie zu bekämpfen oder sich dafür zu verurteilen.

Für mich sind in der täglichen Praxis die folgenden inneren Bilder sehr hilfreich:



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