Kurz nach-denken...
...über den Ernstfall für die Geistesschulung:
Kurz vor Weihnachten wurde mir nach 28 Jahren von meinem Hauptauftraggeber zum Jahresende die Zusammenarbeit gekündigt, da er Geld (sprich: meine Provision) sparen wollte oder musste. Somit war über Nacht die Hälfte meines Jahreseinkommens plötzlich weg, nachdem ich mich innerlich darauf eingerichtet hatte, diese Funktion als fester freier Mitarbeiter im Vertrieb noch viele Jahre erfolgreich ausüben zu können.
Für mich kam die Kündigung so überraschend wie für das Reh der Schuss auf der Waldlichtung, was einerseits einen schnellen, schonenden "Tod" bedeutete, andererseits eine besonders intensive innere Schockwelle. Aber hier setzte die langjährige Geistesschulung ein (das geübt und laufend praktiziert, was ich in dieser Homepage niedergelegt habe) und führte dazu, dass ich noch am selben Vormittag mit dem Geschäftsführer ein ruhiges Gespräch führen konnte. Es war für mich völlig klar, dass ich mich diesem scheinbaren Bruch im Lebenslauf nicht widersetzen sondern hingeben würde, auch keine Schuldigen suchen oder mich als Opfer fühlen - obwohl mein Inneres natürlich erst einmal zwischen fassungslos und panisch reagierte und der Verstand raste. Aber ich wusste aus Erfahrung, dass sich das irgendwann geben würde und ich nicht nach außen darauf reagieren sollte.
Nach nur 28 Stunden und einer halb durchwachten Nacht kam dann die Ruhe zurück. Ich schreibe das jetzt so locker, aber das war kein Spaziergang und bedurfte wirklich der 15 Jahre Praxis, die ich zuvor geübt und in der ich in mir laufend geheilt hatte. Ich bat das Universum um Hilfe und Führung (denn ich wusste nicht, in welche Richtung ich als nächstes beruflich gehen sollte - ich hatte nach dem Studium nie etwas anderes gemacht, das war immer noch mein erster Arbeitgeber!). Das erste, was ich innerlich vernahm, war der Satz: "Folge der Freude!" - Das fand ich toll, darauf wäre ich nicht gekommen! Das fühlte sich gut an und machte mir Hoffnung für die Zukunft. Da hatte ich also ein Kriterium, an dem ich mögliche Optionen messen konnte.
Ich machte mir (mit dem Verstand) eine spontane Liste möglicher Arbeitsmöglichkeiten, alle in meinem angestammten Arbeitsfeld Gartenbau. Aber es war nichts dabei, was mich selbst wirklich überzeugte und ähnlich gut war wie das, was ich soeben "verloren" hatte. Daneben schwankte mein Inneres trotz der wiedergewonnenen Fassung zwischen Angst und Zuversicht - es war nicht leicht, die innere Ruhe zu bewahren. Es war wichtig, sich immer wieder von den weltlichen Dingen abzuwenden und sich auf den geistigen Ursprung zu besinnen - das gab mir dann Ruhe (in den Momenten hörte das Gedankenkarussell im Kopf "von selbst" auf) und ich konnte Kraft tanken, sogar körperlich fühlbar. Das war am besten in den schlaflosen Momenten früh morgens, danach schlief ich auch oft nochmal ein und dann wie ein Baby.
Zudem war mir zumindest vom Wissen her klar, dass ich der Schöpfer meiner Realität bin, also mir etwas wünschen könnte und durch lebhafte Vorstellung sozusagen magnetisch anziehen, eigentlich sogar materialisieren. Aber so ganz konkret gelang es nicht, ich wusste nur es sollte eine Arbeit sein, die mich ausfüllte und Freude bereitete. Und es wurde mir klar, warum die alte Arbeit gehen musste: Ich hätte keine neuen Ideen mehr gehabt, nur das Bestehende wie gehabt erfolgreich und mit gutem Entgelt weitergeführt. Die Seele will aber ganz offensichtlich keinen Stillstand, nur der Verstand will festhalten…
Schon drei Tage nach der Kündigung der erste zentrale "Zufall" (den es nicht gibt, sondern nur Fügung). Meine Partnerin blättert für mich die Stellenanzeigen im lokalen Anzeigenblättchen durch und stößt auf eine Firma, die völlig aus dem Rahmen fällt: Ein relativ nahe gelegenes Unternehmen für Aquarientechnik sucht einen Mitarbeiter im technischen Kundendienst. Mir fällt es wie Schuppen von den Augen: Mein Gott, an mein zweites großes Hobby neben den Pflanzen hatte ich gar nicht mehr gedacht - die Aquaristik! Mein erstes Hobby habe ich mit meiner Orchideengärtnerei als berufliches Standbein schon seit vielen Jahren realisiert (www.ladyslipper.de), aber Aquarien hatte ich seit 20 Jahren nicht mehr, davor aber 30 Jahre lang von Kindesbeinen an. Und ich hatte mir im Außendienst bei Zoos immer die Aquarienanlagen hinter den Kulissen zeigen lassen, weil mich das Interesse an dem Thema nie verlassen hatte; auch wenn ich selbst keines mehr hätte haben wollen, weil man so angehängt ist. Die Firma kannte ich von früher her als Premium-Hersteller, der Name war mir vertraut. An die hatte ich gar nicht gedacht, obwohl ich theoretisch wusste, dass sie dort waren und ich vor langer Zeit ihre Aquarienanlagen mit Genuss besichtigt hatte.
Ich bewarb mich sofort, da vor meinem inneren Auge alle Gartenbau-Optionen völlig verblassten vor der Vorstellung, in der Aquaristik beruflich tätig zu sein. Letzteres weckte meine Begeisterung und Freude, das könnte ich mir gut vorstellen! Da dann die Feiertage und der Jahreswechsel kam, war viel Zeit, das ganze Thema sacken zu lassen. Ich verschlang auf Youtube viele Videos um zu sehen, was sich in der Zwischenzeit technisch am Hobbymarkt getan hatte und ob es mich wirklich noch so interessierte wie früher. Und in der Tat, ich konnte es mir beruflich vorstellen, die Faszination war noch da und das Staunen, wie sich die Möglichkeiten "seit damals" durch Computer- und sonstige Technikfortschritte vervielfacht hatten!
Der Geschäftsführer des Unternehmens, das mir gekündigt hatte, sagte mir aufgrund meiner kooperativen und widerstandslosen Reaktion volle Unterstützung zu: Ich hätte ja zwar noch kein Arbeitszeugnis, aber ggf. dürften ihn potentielle neue Arbeitgeber sogar im Urlaub am Privathandy anrufen, er würde gerne eine Empfehlung aussprechen. Das freute mich außerordentlich, da es eine Wertschätzung zeigte; eben meine Wertschätzung widerspiegelte (da ignorierte ich bewusst mein beleidigtes Ego, weil ich wusste, dass es nicht recht hatte und nur weiteres Leid erzeugen würde). Bald darauf bekam ich nach den Feiertagen ein sehr gutes Zeugnis schriftlich ausgehändigt. Er hatte es so schnell wie möglich ausgefertigt, um mich zu unterstützen. Wie anders hätte meine Erfahrung sein können, wenn ich "konventionell" reagiert hätte! Gleiche Umstände, gleiche Menschen, völlig verschiedene mögliche Erfahrungsoptionen…! Egal was wir glauben, wir werden immer eine Bestätigung erleben. (Darum glaube ich lieber das, was ich gerne erleben möchte.)
Und dann kam eines zum anderen (wieder positive Resonanz und Anziehung): Eines der Youtube-Videos zeigte Aquarien-Großprojekte bei besonderen Kunden (privat und Firmen). Das kannte ich nicht, aber faszinierte mich. Ich bewarb mich auch bei dieser Firma per Initiativbewerbung. In meiner Wohnung saugte ich ganz bewusst alte Spinnweben aus den Ecken, die ich lange nicht beachtet hatte, um mich auch im übertragenen Sinne frei für etwas Neues zu machen. Aber dennoch waren im Verstand immer noch Widersprüche und Zweifel zugange: Würde ich zu einem Gespräch eingeladen werden, wäre es das Richtige, was wenn nicht? Und wenn diese zwei Optionen nicht funktionierten, wohin dann? So viele Möglichkeiten in der Aquaristik gibt es doch nicht, oder? Dann doch Gartenbau, also doch gezwungen, das zweitbeste zu wählen?? Vielleicht sollte der Schuster lieber bei seinen Leisten bleiben?
Ein Anruf einer ehemaligen Kundin brachte mir Sicherheit. Sie kannte mich schon lange und wir hatten als ehemalige Studienkollegen auch viele tiefgehende, private Gespräche geführt. Sie machte mir klar, dass die angedachten Tätigkeiten im Gartenbau alle "zu klein" für meinen Forschergeist wären und ich unbedingt meiner Leidenschaft für die Aquaristik folgen sollte, egal was mein Verstand dazu sagte. Auch sie hätte in ihrem Leben schon den Sprung ins kalte Wasser wagen müssen (ohne zu wissen, ob sie nicht am Boden eines leeren Schwimmbeckens hart aufschlagen würde) und hätte dabei nur gewonnen. Nach diesem Telefonat fühlte ich mich plötzlich leicht und sicher: Jawohl, ich gehe diesen Weg, ich will Aquaristik als nächsten Schritt! Die innere Entscheidung war definitiv gefallen, der Gartenbau als verstandesmäßig nächstliegende Option verworfen.
Weil ich wusste, dass es Auswirkungen haben würde, blieb ich innerlich und gedanklich so fokussiert wie möglich, machte mir möglichst wenig Sorgen und stellte mir möglichst oft freudig vor, wie sich alles gut entwickeln würde und ich freudig mit Aquaristik in irgendeiner Form beschäftigt wäre. Das gelang definitiv nicht immer (man hat ja mehr Übung in sorgenvollen, zweifelnden Gedanken denn in positiven, optimistischen), aber ich bemühte mich nach Kräften. Ebenso zwang ich mich zur Ruhe und zum Abwarten, weil ich zumindest verstandesmäßig wusste, dass die Materialisierung von Gedanken auf der Körperebene etwas Zeit braucht (in der geistigen Welt geht es unmittelbar ohne Zeitverzug, wie wir es vom Träumen her kennen - Denken und Geschehen sind dann eines).
Wenige Tage später (also verblüffend schnell) kam scheinbar von außen die nächste unerwartete Option auf mich zu. Ein ehemaliger Gartenbau-Kunde, der noch nichts von meiner Kündigung wusste, rief mich wegen einer Bestellung an und fragte mich am Ende des Gesprächs, was ich denn nun als nächstes vorhätte (sonst hätte ich gar nichts von meinen Plänen erzählt). Daraufhin gab er mir die Nummer eines Gärtnerkollegen im für mich nahegelegenen München, der würde neben seiner Gärtnerei auch Aquarienservice machen. Ich rief diesen gleich an (dabei stellte sich heraus, dass ich seinen Vater vom ehrenamtlichen Naturschutz vor 30 Jahren kenne…) und was er erzählte von seiner täglichen Praxis war für mich wenig ermutigend: einfache Aquarien sauber machen, nichts Besonderes und nur wenige, dazu immer wieder Probleme mit den Becken. Aber er nannte ganz nebenbei eine Firma in München, die das professionell betreibt. Dank Internet (ein Segen!) machte ich mich auf die Suche und fand ein hochexklusives Unternehmen, das sich auf anspruchsvolle Klientel konzentriert mit außergewöhnlichen Aquarienanlagen (Planung, Durchführung und Pflege). Sofort angerufen und ein interessantes Gespräch geführt, Bewerbung abgeschickt. Könnte meine Kragenweite sein! Das ist der derzeitige Stand.
Was ich damit zeigen will: Geistesschulung ist nichts Abgehobenes, sie wirkt sich trotz aller Zweifel, die der Verstand gewohnheitsmäßig anmeldet, im Alltag konkret aus. Arbeitsmarktstatistiken und -analysen werden pulverisiert von der persönlichen Resonanz, die man sich schaffen kann. Das ist kein Plätschern im lauwarmen Wasser, aber es lohnt sich. Und ich bin 55, also eigentlich gar nicht mehr vermittelbar…
Ich bin gespannt wie es weitergeht, aber seit diesem Erlebnis sind selbst im Verstand die Zweifel ausgeräumt und ich bin mir sicher, dass es gut weitergehen wird. Wie immer in meinem bisherigen Leben werde ich vermutlich in fünf Jahren das scheinbare Unglück der Kündigung als glückliche Fügung preisen, da sie den Weg zum nächsten, besseren Schritt geöffnet hat. Ich habe das Universum darum gebeten, das zu arrangieren, was für mich und alle Beteiligten am besten ist, da ich selbst nicht weiß, was gut für mich ist. "Ich weiß, dass ich nichts weiß" - das ist schon viel!