Weg-Weiser
Auf dem Weg zur inneren und äußeren Heilung gibt es nach meiner Wahrnehmung ein paar typische Stolperfallen, in die wir geraten können, und Punkte, deren Beachtung uns das Fortschreiten von der konventionellen Wahrnehmung zu friedvolleren Sichtweisen leichter macht. Daher auf dieser Seite ein paar Hinweise, soweit sie nicht schon im Kontext der anderen Seiten angesprochen wurden.
Ein wichtiger Unterschied, der mir am Anfang des Weges zu Frieden und Glück nicht in seiner Tragweite bewusst ist, ist der Unterschied zwischen meinem Wünschen und meinem Wollen. Jeder von uns hätte sicher gerne üppig Geld und wäre gerne gesund und glücklich, aber längst nicht jeder tut alles für die Erfüllung dieses Wunsches - teilweise tun wir sogar das Gegenteil von dem, was uns unserem Ziel näher bringen würde. Beim Thema Gesundheit und an anderen Menschen erkennt man das am besten, bei einem selbst wird es schwierig.
Die Ursache ist, dass es da zwei Instanzen in jedem von uns gibt: das Wünschen entspringt meinem Verstand, das Wollen, das meine tatsächlichen Handlungen lenkt, aber meinem Unbewussten. Ich erkenne mein wirkliches Wollen (das, was im Hintergrund wirklich die Entscheidungen trifft) nur indirekt in der Beobachtung dessen, was ich täglich tue, wo ich täglich die Prioritäten setze unter scheinbar rationalen Begründungen ("ich würde ja gerne anders, aber ich muss leider..."), an dem was mir im Außen begegnet, das scheinbar nichts mit meinem Willen zu tun hat ("dieser blöde Zwischenfall / Mensch hat meine ganzen Pläne durcheinander gebracht"). Wir täuschen uns, wenn wir glauben, unser Verstand würde unsere Handlungen und damit unseren Lebensweg bestimmen. Wir täuschen uns darüber hinweg, in welchem Ausmaß wir uns im Innersten des Glückes für unwürdig und aufgrund scheinbarer Schuld einer gerechten Bestrafung für wert erachten. Ich weiß, dass dies am Beginn des Weges ver-rückt klingt und nach destruktiver Selbstbezichtigung. Aber diesen Zwiespalt, diesen Konflikt zwischen Wünschen und Wollen, der unser Leben so zerrissen und voller Kompromisse und Täuschungsmanöver gegenüber uns selbst und anderen macht, ist nur aufzulösen, indem ich ihn in Ruhe und ohne Urteil erst einmal direkt anschaue, untersuche und klar erkenne.
Selbsterkenntnis ist also über die Beobachtung des (scheinbaren) Außen und meines Tuns, nicht meines (Wunsch-)Denkens zu gewinnen. Den anderen Weg, den der Täuschungsmanöver, haben wir doch schon so lange ausprobiert und wo hat er uns trotz aller Versprechungen hingeführt? Ins Nirgendwo! Vieles von dem, was ich tue, führt mich von meinen Zielen weg statt hin, weil mir oft nicht bewusst ist, was ich tue. Ich verstecke mich hinter Gewohnheiten, Glaubenssätzen, Beurteilungen und Bequemlichkeit. Bewusst werden / aufwachen heißt die Devise, wenn ich aus diesem Karussell des Jammerns und Opfer-Daseins aussteigen will. Die dazu passende Frage lautet: "Will ich Recht haben oder Frieden haben?" Darin ist bereits die Aufgabe angedeutet: meine Überzeugungen, warum ich leide, aufzugeben und das, was mir scheinbar im Außen begegnet, mit anderen Augen sehen zu lernen. Denn Leiden ist eine logisch aufeinander folgende Kette von Fehlannahmen.
Man könnte unseren Zustand vor der Umkehr vergleichen mit einem Autoscooter, in dem die Insassen aller Fahrzeuge die Hände im Schoß und nicht am Lenkrad haben und zugleich jammern über den Schlingerkurs ("Ich bin hilflos und muss die laufenden Zusammenstöße über ich ergehen lassen, das Leben ist so hart!"). Da hilft nur "Hände ans Lenkrad!" um zu erfahren, dass ich tatsächlich die Macht für Veränderungen habe. Allerdings sollte ich im Bewusstsein behalten, dass ich diesbezüglich Fahranfänger bin, der Schlingerkurs beruhigt sich also nicht gleich in dem Moment, wo ich zum ersten Mal die Hände ans Lenkrad lege. Und natürlich versucht mein Ego gleich, mir Zweifel an dem neuen Weg einzureden, wenn nach den ersten zaghaften Lenkversuchen noch kein eindeutiger Kurs zustande kommt und es sozusagen nur anders schlingert als vorher.
Wer nach den ersten Schritten sich gleich entmutigen lässt, kommt nicht ans Ziel (das war aber bei Ihrem Beruf und anderen "konventionellen" Zielen in Ihrem Leben auch nicht anders!). Das Leben will schon wissen, ob es mir ernst ist mit meinem Ziel und "Schwierigkeiten" dienen meiner Reifung und Meisterschaft (auch dafür finden Sie in Ihrem bisherigen Leben genug Beispiele). Das Motto in dieser Phase lautet "konzentrieren, wo ich hin will; nicht darauf, wo ich nicht hin will". Im Restaurant sagen Sie dem Ober ja auch nicht "Ich mag keinen Fisch und keinen Spinat und vor Muscheln ekelt es mich", sondern Sie bestellen einfach das Gericht, das Sie möchten.
Wir regen uns viel zu oft über das auf, was uns missfällt (die Medien verstärken diese destruktive Angewohnheit noch). Darüber versäumen wir aber, uns wirklich klar darüber zu werden, wer wir wirklich und ganz konkret sein möchten. Wie soll das gütige Universum denn wissen, was es uns liefern soll (ein wenig plakativ gefragt)!? Denken Sie an den verzweifelten Ober im vorherigem Beispiel! Auch spielt es dann im Autoscooter keine Rolle, wo die anderen hinfahren. Solange jeder sich auf seinen Weg konzentriert und sich nicht ablenken lässt, gibt es keine Zusammenstöße oder Probleme. Ich muss den Anderen also nicht sagen, welchen Weg sie nehmen müssen, damit ich ans Ziel komme! Ich bleibe "bei mir" (ein Ausdruck, der mir in seiner Bedeutung lange schleierhaft war) und konzentriere mich auf meinen Weg, auf meine ganz persönliche Fahrschule. Das bedeutet, die lieb gewonnene und lange geübte Gewohnheit aufzugeben, anderen zu sagen was sie ändern müssen, damit ich mich gut fühle.
Grundsätzlich hängt der innere Frieden in erster Linie davon ab, ob es mir gelingt, die geistigen Gesetze ohne Ausnahme auf alle(!) Aspekte meines (Er-)Lebens anzuwenden - ganz gleich, ob sie scheinbar der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft angehören, unabhängig davon ob das Erlebte scheinbar von innen oder von außen auf mich zukommt, egal was um mich herum und mir selbst zu geschehen scheint. Das ist leichter gesagt als getan und vor allem das Umfassende dieser Bedingung kann einem zu schaffen machen. Gerade am Beginn des Weges wird man immer wieder Ausnahmen machen wollen und dementsprechende Schwankungen seiner Befindlichkeit und Erlebnisse erfahren. Die zunehmende Bewusstheit wird es ermöglichen, dass man den Zusammenhang zwischen der Ausnahme und den unerwünschten Zuständen allmählich herstellt. Das ist der entscheidende Schritt zur freien Wahl dessen, was vorher irrtümlich als unwägbarer und nicht steuerbarer Einfluss von außen wahrgenommen wurde.
Aber auch in der Mitte des Weges versucht das Ego noch, mich zum Stillstand im Fort-Schritt zu bringen. Ein typisches Glaubensmuster, wenn man sich schon ein wenig sich mit innerem Frieden beschäftigt hat, lautet: "Ich selbst bin inzwischen völlig mit mir in Frieden und konzentriere mich auf das Positive. Jetzt müssen nur noch die ganzen aggressiven und unbewusst lebenden Menschen um mich herum, die mich immer wieder in meinem Frieden stören, geheilt werden, dann ist alles gut!" Das ist eine typische Falle des Egos, das es dann doch noch schafft, den esoterischen Weg des Geistes nach innen mit den Ego-Zielen der Projektion nach außen zu verbinden. Man fühlt sich selbst schon als geheilt und sieht nur noch die anderen als krank an (auf der Stufe bleiben viele Esoterik-Fans stehen, siehe das Beispiel mit der Fliege; auch ich wollte da stehen bleiben, gute Therapeuten haben mich darauf aufmerksam gemacht und weiter geführt). Solange aber mein Gemütszustand von irgendetwas im Außen abhängt und ich in den "gestörten" Verhaltensweisen "der Anderen" nicht den Ruf nach Liebe erkenne (weil ich in meinen eigenen Aggressionen auch noch nicht vollständig den dahinter liegenden Ruf nach Liebe erkannt und eingelöst habe und doch noch ein klein wenig an so etwas wie Schuld glaube), bin ich eben selbst noch nicht in meiner Mitte angelangt. Daher bekomme ich noch weitere Übungsaufgaben gestellt, die mich durch innere Unzufriedenheit und Unruhe auf der Suche und in Bewegung zum Ziel hin halten.
Letztendlich ist es ganz einfach: Die geistigen Gesetze wirken - unabhängig davon, ob ich daran glaube oder nicht. Wenn ich nicht an ihre Existenz glaube oder eine irrtümliche Interpretation (siehe oben) anwende, werde ich immer wieder mit ihren Wirkungen kollidieren, ohne einen Sinn oder eine Gesetzmäßigkeit dahinter erkennen zu können. Das erzeugt Leid und fördert die Selbstwahrnehmung als machtloses Opfer des Schicksals bzw. als Opfer "böser" Mitmenschen. Wenn ich beginne, an die Möglichkeit der Existenz geistiger Gesetze zu glauben, werde ich in zunehmendem Maße ihre Wirkungen sehen und den Sinn dahinter verstehen. Das erzeugt Frieden und fördert die Selbstwahrnehmung als mächtiger Schöpfer meiner Erfahrungen und der anderen Menschen als Mitschüler derselben Schule - ich bin mit allem / allen eins und nichts / niemand ist gegen mich. Der Unterschied wird nur durch eine Wahl des Geistes hervorgerufen.
Ein Punkt, der mir mit am meisten und längsten Schwierigkeiten bereitet hat, ist zu lernen und zu verinnerlichen, dass Wahrnehmung eine Wahl darstellt (also nach dem berühmten Beispiel, das Glas halbvoll oder halbleer zu betrachten) und keinesfalls mit Realität gleichzusetzen ist. Man muss neu lernen, seinen Sinnesorganen und Urteilen kritisch gegenüber zu stehen, ja Wahrnehmung und Urteil als Quelle von Unfrieden und damit auch Krankheit zu erkennen, statt darin den einzigen Schutz für sich selbst zu vermuten. Das Übungsbuch von "Ein Kurs in Wundern" ist dafür ein guter Lehrmeister. Ohne längere Übungszeit unter Anleitung wird man sonst kaum die entsprechenden Erfahrungen machen, da sich die Wahrnehmung nicht ohne eigenes Zutun, Üben und Wollen verändert. Und ohne eigene Erfahrungen bleibt alles nur auf dem lauwarmen Stadium "Das kann man jetzt glauben oder nicht" stehen.
Buddhistische Lehren und Zen-Meditation gehen in die gleiche Richtung und bieten ebenfalls die Möglichkeit zu Eigenerfahrungen. Wie Versuche belegen, beeinflusst ja sogar ein scheinbar objektiver, wissenschaftlicher Experimentator das Ergebnis eines Versuchs unbewusst, aber effektiv in die gewünschte Richtung! Wahrnehmung hat also weit mehr mit Illusion und Wunschdenken gemein als man spontan anzunehmen bereit ist. Dabei gibt es ja unendlich viele Beispiele für Sinnestäuschungen (z.B. Zeichnungen, in denen parallele Linien aufeinander zuzulaufen scheinen). Allerdings sind wir gewohnt, in Ausnahmen zu denken und alles für relativ zu halten. Also lächeln wir über die Sinnestäuschung im genannten Beispiel, vertrauen unseren Augen aber in anderen Situationen durchaus vollständig (z.B. "blöder Nachbar"), ohne zu bedenken, dass der Sinneseindruck stets das Ergebnis einer Verarbeitung elektrischer Reize im Gehirn plus Interpretation mittels vielschichtiger Filter und Glaubensmuster im (Unter-)Bewusstsein ist. Somit sieht niemand die Welt genau so wie ich und nur ich bin für meine Welt verantwortlich und habe tatsächlich die Macht, die Welt / Nachbarn / Kollegen als Boten von Frieden und Liebe oder von Krieg und Leid zu sehen! Ich weiß sehr wohl, wie abgehoben das am Anfang klingt und wie unsinnig ich selbst solche Sätze anfangs fand. Es reicht, neu-gierig und offen-herzig herausfinden zu wollen, was an solchem "Geschwätz" dran ist. Mehr ist nicht notwendig.
Im Grunde geht es um folgendes: Wenn ein Glas herunterfällt oder zwei Autos zusammenstoßen, gehorcht dieser Vorgang auf der Materie-Ebene zweifellos den Gesetzen der Physik. Viel interessanter für unser Leben ist allerdings die Frage, warum uns genau diese Vorgänge genau zu diesem Zeitpunkt zufall-en. Dieses Timing gehorcht den geistigen Gesetzen. Darum ist die Kenntnis der geistigen Gesetze mindestens genau so wichtig wie die Kenntnis der Gesetze der Materie, wenn wir nicht immer wieder, wie früher als Kleinkind, schmerzhafte Erfahrungen machen wollen und wehklagen über Dinge, die Kennern der Materie (früher also unsere Eltern) nur ein Schmunzeln entlocken, weil sie mit dem entsprechenden Wissen um die Gesetzmäßigkeiten vorhersehbar waren. (Raten Sie mal, wer heute über uns Erwachsene wie ein Vater liebevoll schmunzelt und uns, damit wir lernen, unsere Erfahrungen machen lässt!)
Wir bekommen aber nur das eine beigebracht, das andere müssen wir uns selbst aneignen. Die Eroberung der Welt der Materie findet in der ersten Lebenshälfte statt. Die zweite Lebenshälfte ist dazu da, sich die geistige Welt zu eigen zu machen, in die wir nach Verlassen der Körperhülle auch wieder eintauchen (siehe hierzu das Dahlke-Buch "Lebenskrisen"). Wer wollte in der Lebensmitte noch so unbedarft wie ein Kleinkind in der materiellen Welt herum stolpern! Wir haben aber keine Hemmung, die geistige Welt am Ende der zweiten Lebenshälfte exakt so unbedarft und unvorbereitet zu betreten. Wenn wundert’s, wenn wir in dieser, uns eigen-tlichen Welt dann etwas hilflos herum stolpern und uns nichts sehnlicher wünschen, als in die vertraute, wenn auch begrenzte Welt der tausend Dinge zurückzukehren! Und uns wurde der freie Wille gegeben, unser Wunsch wird sicher erfüllt. Auf wie viele Runden auf dem Karussell haben Sie noch Lust? Siehe hierzu mein Gleichnis "Ozean".
Die Notwendigkeit einer Umkehr in der Lebensmitte wird durch folgendes Bild sehr plastisch illustriert: Wenn Sie beim Fußballspiel nicht in der zweiten Spielhälfte die Richtung wechseln, werden Sie sich wundern, warum Ihre Erfolge (Tore) nicht wie in der ersten Spielhälfte bejubelt sondern als Eigentore belächelt werden. Da geht es wieder einmal - wie so oft im Leben - um das Thema Loslassen. Nicht starr an dem festhalten, was mir früher Erfolg und Applaus eingebracht hat, sondern im Fluss des Lebens bleiben und sich weiter ent-wickeln. Und wenn ich mich traue loszulassen, erkenne ich, dass ich gar nichts festhalten muss, weil dann Platz wird für etwas Neues und noch Schöneres, das ganz von alleine auf mich zukommt. Ich muss "nur" offen für Fülle und(!) ohne Furcht vor Leere sein - ein ganz zentrales Lernthema in der Dualität (der Welt der Materie).
Unser Wahrnehmungsfokus liegt aber ursprünglich auf Mangel und Begrenztheit, darum wollen wir das, was wir einmal haben, so ungern teilen oder hergeben. Das gilt für die Körperebene (Fettgewebe) genauso wie für materielle Dinge. Darum ziehen uns auch schlechte Nachrichten (Schlagzeilen) stärker an als gute - das Ego liebt das Drama! Diese negative Grundhaltung wird auch und vor allem durch die Medien transportiert, darum warne ich eindringlich vor deren unbewusstem Konsum (siehe unten).
Das bedeutet zusammengefasst: Ein zentrales Thema im Leben lautet, den Schwerpunkt der Wahrnehmung von Mangel auf Fülle umzuschwenken. Denn was ich nicht bewusst anschaue, das werde ich nicht wahrnehmen. Das heißt, wir laufen sehenden Auges an der Fülle vorbei und stolpern blind über das Glück, das uns zu Füßen gelegt wird - ärgern uns vielleicht noch, dass wir gestolpert sind! Ist das nicht eine ver-rückte Wahrnehmung? Möchte ich sie bei mir korrigieren? Kurz nach-denken...
Eine starke Gefahr auf dem Weg zu Frieden und Heil(ung) ist unser schon oben angesprochenes Denkverhalten, für sich selbst Ausnahmen von den Regeln gelten zu lassen, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Denn in der Welt der tausend Dinge ist in der Tat keine Regel immer und in allen Fällen gültig - im Bereich der geistigen Gesetze jedoch schon, das ist ja gerade das, was den unglaublichen inneren Frieden und die Sicherheit schenkt. Wenn man liest, Krankheit und "Schicksal" seien Lehrer für die eigene Entwicklung, also not-wendig gemacht von mir selbst, wird man geneigt sein, erstens Verantwortung (= Macht, es zu verändern) mit Schuld zu verwechseln und damit an Bestrafung für "schlechtes" Verhalten zu denken, zweitens anzunehmen "Manches Glück oder Pech im Leben ist doch Zufall oder unverdient hartes Schicksal". Mein Tipp: Schauen Sie, wenn Sie Beweise für dieses geistige Gesetz suchen, nicht gleich auf die Extreme (z.B. Krebs, tödlicher Unfall, Reichtum), sondern beginnen Sie, wie jeder Lernende das tut, mit leichteren Aufgaben und üben Sie erst damit, die geistigen Gesetze hinter den kleinen Dingen zu verstehen (z.B. Schnupfen, überraschendes Treffen eines Bekannten kurz nachdem man an ihn gedacht hat etc.). Erst später werden Sie zunehmend in der Lage sein zu generalisieren (Hermetisches Gesetz: "Wie oben, so unten" oder "Mikrokosmos = Makrokosmos"). Denn die (Er-)Schaffung des eigenen Schicksals gilt immer, nur meistens sind wir im Innersten viel mehr von der Alltäglichkeit von Krankheit und Unglück als von Fülle und Glück überzeugt, was einen negativen Schöpfungskreis mit entsprechenden Erfahrungen in Bewegung setzt. Das ist zwar auch ein Beweis für Gültigkeit des Gesetzes, nur wollen wir es so nicht sehen und verhindern damit unser Lernen.
Unser Urzustand ist Gesundheit, Frieden und Liebe - das wird immer wieder in den Büchern unterschiedlichster Ausrichtung betont. Und wenn Sie dabei innerlich ungläubig mit dem Kopf schütteln, kann Ihnen das zeigen, von was Sie abseits allen Wünschens und Redens überzeugt sind. Diese innerste Überzeugung ist aber das, was Ihr (Er-)Leben prägt! Erst das Umdrehen des Denkmusters um 180 Grad ("wider alle Vernunft") wird nach einiger Zeit Ergebnisse bringen, die Sie davon überzeugen, dass Sie Ihren Schöpfungskreis auch in die positive Richtung drehen können - durch Ihre Entscheidung, stete Bemühung und beharrliche Übung unter Anleitung (Buch, Therapeut, Lehrmeister). Diese Umkehr der Wahrnehmung nennt der "Kurs" dann ein Wunder (was nichts anderes ist als die Berichtigung eines kleinen Irrtums, diese Verwandlung aber wie ein Wunder erlebt wird, das kann ich bestätigen).
Selbst wenn der Schalter einmal innerlich umgelegt ist und die Umkehr der Wahrnehmung erfolgte, sind Frieden und Glück kein automatischer Dauerzustand. Unser Geisteszustand muss genau wie unser Körperhaus immer wieder gepflegt, gereinigt, trainiert und vor Störeinflüssen geschützt werden - und das, solange sich unsere Seele im Bereich der Dualität (Welt der Materie) befindet. Allerdings wird man nicht mehr zurückwollen, wenn man einmal über die Schwelle getreten ist. Somit wird man nie mehr so lange warten, bis man wieder im alten Schema gelandet ist, sondern rechtzeitig gegensteuern. Auch Partner und Freunde werden von der eigenen Entwicklung nicht unberührt bleiben. Nichts ist so ansteckend wie geistige Gesundheit!
Zu den ganz großen Störeinflüssen und Verhinderern innerer Unabhängigkeit und Friedens zählen nach meiner Erfahrung die konventionellen Medien (Radio, Fernsehen, Zeitung, Werbung in jeder Form, Nachrichten, Belletristik wie Kriminalromane). Sie sollten tunlichst gemieden werden. Nicht umsonst hört man von vielen profilierten Heilern diesbezüglich den gleichen Rat. Das Problem liegt in dem Gedankengut, das in den Medien transportiert wird: Leid und Mangel sind an der Tagesordnung, wir sind Opfer äußerer Umstände und harten Schicksals, bedroht von allen Seiten, schwach, von Krankheit und Tod bedroht, das Böse lauert überall und jederzeit (auch in uns, siehe Mörder und Terroristen), nichts ist verlässlich und fest, jeder Freund kann über Nacht zum Feind werden, dazu die ewige Nachrichtenfrage "Wer ist schuld?" und der konstante Tenor in der Werbung "Du bist noch nicht ganz zufrieden, Dir fehlt etwas zum Glücklichsein und das kannst Du Dir auf der Materie-Ebene von außen holen!". Man sollte sich bewusst machen, dass der Medienkonsum effiziente, einseitige Geistesschulung bedeutet, dummerweise in eine Richtung, die genau von innerer Zu-frieden-heit, Angst-frei-heit und geistiger und körperlicher Un-abhängig-keit weg führt.
Diese flächendeckende, effiziente Geistesschulung bewirkt auch, dass inzwischen Milliarden von Menschen ähnliche Denkmuster haben. Und das soll keine Auswirkung auf die Welt der Materie haben? Die angeblichen Finanz- und Wirtschaftskrisen zeigen besonders augenfällig was passiert, wenn eine Vielzahl Menschen simultan an das Gleiche glauben, die Ausschläge an den Börsen im Vergleich zu früher ebenfalls. Der gesunde Menschenverstand wird durch den regelmäßigen Konsum konventioneller Medien betäubt, ebenso das Verantwortungsbewusstsein für das eigene Glück und (Er-)Leben. Durch die Medien besser über die Realität informiert zu sein, ist eine gewaltige Illusion. Wir erfahren über die Medien hauptsächlich von den Lebensschülern, die nach der Autoscooter-Methode lernen. Zudem führt die immer wieder in unser Denken geimpfte Welt des Konsums und Geldes, wenn sie Ziel und Zweck unseres Strebens wird und nicht mehr nur als fließendes Tauschmittel dient, zu einer problematischen Geisteshaltung, die nicht nur Heilung verhindert sondern auch Krankheiten auf der Körperebene und harte Erfahrungen (= Lernaufgaben) not-wendig macht.
Die gute Nachricht: Das alles kann man selbst ändern! Seitdem ich bereit bin, auf die Hinweise zu hören und in die andere Richtung zu gehen, ist mein Leben (auch das materiell-berufliche) viel leichter und erfolgreicher bei weniger Anstrengung. Plötzlich fließt alles. Komisch, dass man so etwas in den Medien nicht gemeldet bekommt... - kurz nach-denken und dann neu entscheiden lohnt sich!
Zum Glück existieren genug Alternativen zu den konventionellen Medieninhalten: bestimmte Internet-Radiosender (häufig ohne Nachrichten und kaum Werbung, siehe Links), gezielte Leihe guter Filme (keine der üblichen, amerikanischen Spielfilme mit Verfolgung / Spannung / Bedrohung; es gibt genug hochwertige Filme; oft wird man in alten Filmen aus den 40er bis 60ern fündig, die nicht selten nebenbei eine erstaunliche Lebensweisheit transportieren). In der Ausleihe sieht man den Film obendrein ohne Werbeunterbrechung und kann sich anschließend unter den "Extras" noch näher mit der Entstehungsgeschichte oder den Gedanken des Regisseurs und der Schauspieler auseinandersetzen.
Wer auch nur ein Vierteljahr ohne konventionellen Medienkonsum konsequent ausprobiert und sich dann probehalber dem alten Einfluss wieder aussetzt, wird merken, dass er erstens nichts versäumt hat, denn die Nachrichtenthemen sind immer die selben, nur die Namen wechseln (zum Beispiel Politik oder die Vogel- und Schweinegrippe, zwei erstaunlich gezielte Kampagnen der Falschinformation und Panikmache). Zweitens ist nach der Entwöhnungsphase der Effekt auf die Psyche plötzlich deutlich spürbar. Man wird sich wundern, wie sehr einen plötzlich Filme in Aufregung versetzen, die man vorher glaubte am Feier(!?)-Abend "zur Entspannung" angeschaut zu haben. Wieder eine nette kleine Illusion weniger und ein Schritt hin zu bewusstem Leben und Handeln - Halleluja! Bewusst-sein heißt dabei nichts anderes, als sich zu jeder Zeit darüber im Klaren zu sein, was man warum gerade tut und welche Auswirkungen meine Entscheidungen und mein Tun haben werden. Sollte ich die Auswirkungen nicht wollen, entscheide ich mich einfach neu.
Solange wir unseren Weg der Heilwerdung kontrollieren wollen (durch Einteilung in "richtige" und "falsche" Ergebnisse, durch Ablehnung von Schmerz und Ärger verursachenden Erkenntnissen, durch Ablehnung externer Helfer), werden wir ihn nicht finden. Der Grund: Die Lösung liegt genau in den Ansichten und Überzeugungen, die wir aus bisherigen Erfahrungen heraus als falsch, gefährlich oder unsinnig eingeschätzt haben. Wie wir aktuell leben, ist das Ergebnis unserer Ansichten, Überzeugungen und Schlussfolgerungen aus den bisher gemachten Erfahrungen. Genau diesen scheinbar wertvollen und uns bisher beschützenden Erfahrungsschatz sollen, ja müssen wir "opfern". Denn er hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind. Und wären wir an dieser Stelle glücklich und zufrieden, wären wir nicht mehr auf der Suche. Also muss doch etwas mit diesem "Schatz" nicht stimmen!? Erst wenn wir uns trauen, ihn zu "opfern", werden wir wirklich zu neuen Ufern aufbrechen.
Völlig klar, dass das anfänglich Angst macht - jedem von uns, auch mir. Aber erst wenn wir uns in die Bereiche hineintrauen, die wir noch nie betreten haben, werden wir merken, dass sie gar nicht so schlimm sind wie wir dachten, ja sogar befreiend und erweiternd für einen sind - aber nur, wenn man sich wirklich ohne Vorurteil, mit Haut und Haaren, darauf einlässt und die Angst beiseite schiebt (siehe mein Adler-Gleichnis). Das bedeutet, die Sicherheitsleine, die einen mit den alten Strukturen verbindet und die scheinbar Sicherheit gibt, zu durchtrennen! Das fühlt sich wie Wahnsinn und geistiger Selbstmord an, in Wirklichkeit ist es Wahnsinn zu glauben, dass das innere Weltbild korrekt ist und die Schlussfolgerungen aus den gemachten Erfahrungen alle richtig sind. Nur durch Ausprobieren des für mich Ungewöhnlichen komme ich zu neuen Ufern! Das ist eine richtige Expedition ins Unbekannte, kein Spaziergang.
Darum sind ja auch Begleiter und Helfer so wichtig, damit die Hemmschwelle sinkt und man sich geschützt fühlt von jemand, der sich im Neuland bereits auskennt. Wenn man ein einziges Mal gespürt hat, wie ungemein hilfreich und erleichternd das Betreten von geistigem Neuland sein kann, wird man nicht mehr stehen bleiben wollen, sondern immer weiter gehen. Und man wird merken, dass es gar kein "Opfer" war, das von einem verlangt wurde, sondern nur ein Gewinn durch das Loslassen irrtümlicher, belastender und begrenzender Glaubensmuster, die Leid und Angst verursachten. Dafür bekommt man nämlich etwas geschenkt, das viel größer und schöner ist, als man es sich vorher hätte vorstellen können. Man hatte es ganz vergessen, nur die Sehnsucht danach war als Ariadne-Faden geblieben, um den Rückweg zu weisen, sobald man zur Umkehr bereit war im Labyrinth des Entwicklungsweges.
Auf dem Weg zu neuen Ufern sind Krankheiten hervorragende Helfer. Sie sind nichts anderes als Hinweise der Seele auf Themen, die uns selbst bislang noch nicht bewusst waren oder die wir bislang verdrängt haben. So gesehen sind Krankheiten not-wendig und machen richtig Sinn. Wenn wir uns für ihre Botschaften öffnen (Rüdiger Dahlke hat hier Bahnbrechendes geleistet) sind sie ein richtig guter, individueller und permanent verfügbarer Coach für uns. Der Geist beherrscht die Materie und so sind Geschehnisse auf der Materie-Ebene (wie z.B. Krankheiten des Körpers) nur Auswirkungen der geistigen Ebene (Schattenthemen, die nach Bearbeitung rufen). Ein Motto für den Weg zu neuen Ufern kann also lauten: Erst muss ich an die Möglichkeit glauben, dass etwas für mich bislang Unglaubliches möglich ist, nur dann bin ich in der Lage, durch Erfahrung meinen Glauben in Wissen und Gewissheit zu überführen. Die konventionelle Denkart "Erst möchte ich es erleben, dann glaube ich es" funktioniert nicht. Als Kind haben Sie bestimmte Glaubensmuster gelernt und seit dieser Zeit scheint Ihnen die Erfahrung zu bestätigen, dass sie mehr oder minder stimmen (z.B. "Glück und die Zuneigung von Menschen muss man sich verdienen", "Geld ist knapp und mit harter Arbeit verbunden"). Aber was wäre, wenn die bestätigenden Erlebnisse nur der Beweis dafür sind, dass Sie mittels Ihrer vorab schon existierenden, innersten Überzeugung mit genau diesen Erfahrungen in Resonanz waren und mit andersartigen Erfahrungen (die andere Menschen ja durchaus machen) eben nicht? Dann müsste man ja eigentlich in der Lage sein, sich bewusst für Fülle, Leichtigkeit und Liebe zu entscheiden, anschließend alle inneren Hindernisse für den absoluten Glauben daran zu beseitigen, um zuletzt genau diese Werte in seinem Leben ganz reell zu manifestieren und zu erleben! Genau das waren meine Gedanken, die mich auf den Weg gelockt haben. Und sie haben sich bewahrheitet, in einem viel größeren Umfang als ich zu träumen gewagt hätte.