Der Weg zum Glück - aber wie?
Wer von uns möchte nicht glücklich, gesund und in Fülle leben!? Aber wer von uns tut es wirklich und wie kommt man da hin? Ich hatte, wie ich es heute sehe, das Glück, bereits mit 38 Jahren den Zusammenbruch zu erleben. Die aus der Verzweiflung resultierende Offenheit für bis dahin von mir belächelte alternative Weisheiten und Heilmethoden führten mich im Verlauf der nächsten gut 10 Jahre in ungeahnte Bereiche des Wohlgefühls und der Fülle. Vom Sternzeichen Jungfrau her analytisch begabt, schildere ich hier die Faktoren, die für mich den Erfolg meines Weges ausmachen. Denn ich wollte nicht nur suchen und auf dem Weg sein, sondern auch finden und ankommen. Und das, wenn möglich, in überschaubarer Zeit...
Inhalt:
- Vorwort
- Ausdauer und Demut
- Die Sache mit der Angst
- Illusionen und Wahr-Nehmung
- Der Sprung ins Ungewisse
- Aufwind
- Gehe weiter als Du meinst!
- Raus aus dem Widerstand
- Wegweiser und Leuchttürme
- Die Masse irrt
- Wie innen so außen
- Ursprünglich und modern
- Gestalter statt Spielball
- Verzicht ist ein Gewinn
- Die Umwelt
- Zeit statt Energie
- Die Macht der Gewohnheit
- Schmerz-Recycling
- Wissen alleine reicht nicht
- Glücklich sein ist gar nicht so leicht
- Angekommen
Vorwort
Alles, was ich anpacke, mache ich gründlich, effizient und mit 100 Prozent Einsatz. Und so knallte mein Leben im Jahr 2003 mit Vollgas am Ende der Sackgasse frontal gegen die Mauer. Alles, was ich bis dahin an Wissen und Können angesammelt hatte - und darauf war ich mit Recht stolz, denn ich war in vielen Disziplinen in der Spitzengruppe - hatte mich nicht davor bewahren können, dass ein sehr schmerzhafter Bandscheibenvorfall mir eine mögliche Arbeitsunfähigkeit als Außendienstler vor Augen führte, meine langjährige Partnerschaft (vom 19. bis 38. Lebensjahr) in Trümmern lag und der Arbeitsberg vor meinen Augen nicht kleiner, sondern immer größer wurde, obwohl ich meine Arbeitsgeschwindigkeit und -effektivität stets weiter gesteigert und die Ruhepausen minimiert hatte. Ich war kräftemäßig am Ende und ratlos. All mein Wissen und Können war ohne Wert und hatte die Katastrophe nicht abwenden können.
Heute weiß ich, dass genau das Aufgeben der Glaubensmuster, die mich dahin geführt hatten wo ich damals war, der Startpunkt meines Heilungsweges war. Nicht jeder braucht den schmerzhaften Weg über die Erfahrung, um zum Loslassen zu kommen, aber wohl die meisten, zumindest noch in meiner Generation (Jahrgang 1964). Ich habe das Gefühl, dass bei der nachfolgenden Generation zunehmend mehr Offenheit für alternative Denkweisen und weniger Bereitschaft zur Selbstkasteiung vorhanden ist. Das würde den leichteren Lernweg, nämlich durch Erkenntnis, befördern und harte Erfahrungen durch Widerstand gegen den Fluss des Lebens verringern.
Heute, wo ich mich angekommen fühle und nicht mehr auf der Suche befinde, in großem Umfang die Früchte meiner inneren Reise ganz konkret auch im täglichen Leben genieße, kann ich die Schwierigkeiten und Hindernisse benennen, die mir auf dem Weg vom Startpunkt in Richtung Ziel begegneten und mich damals noch sehr irritiert, zum Teil frustriert haben und manchen Impuls verursacht haben, den Weg aufzugeben, weil ein Erfolg nicht absehbar war. Ich hatte auf halbem Weg durchaus Befürchtungen, ein esoterischer Spinner zu werden, der weder weiterhin beruflich erfolgreich sein würde, weil er dafür zu wenig arbeitet, noch am Ziel des inneren Glücks und der Zufriedenheit jemals ankäme, weil es sich beim ernsthaften Ausprobieren vielleicht doch nur als eine schöne Illusion herausstellen würde.
Auf der anderen Seite gab es in meinem Kopf irgendwann eine Gewissheit, dass ich mir die Folgen weiteren unbewussten Handelns auf Dauer gar nicht würde leisten können - die Folgen in Form von Schicksalsschlägen, Krankheiten und ähnlichem. Ich war entschlossen, meine aus dem Studium der Bücher und Seminare entstandene Schlussfolgerung in aller Konsequenz auszuprobieren. Irgendwie überzeugt, dass die Investition von mehreren Tausend Euro pro Jahr in Seminare und Heiler sowie der täglichen Stunden an Geistesschulung über Bücher, Meditationen, den "Kurs in Wundern" etc. sich am Ende auszahlen würden in Form eines ruhigen, dramafreien Lebens bis hin zu einem ruhigen, harmonischen Lebensende. Alle Hinweise in meinen Quellen deuteten darauf hin, dass es so sein müsse, aber ich hatte keine Beweise, ob es bei mir und im Alltag so funktionieren würde und niemanden, der mir dies wirklich bestätigen konnte. Im Gegenteil, viele in meiner Nähe zogen skeptische Mienen und ich war allein auf meinem Weg ins Unbekannte.
Daher will ich allen, die auf dem Weg sind oder es sich überlegen, ob sie starten sollen, und denen, die vielleicht gerade auf halbem Weg kurz davor sind umzudrehen, Mut machen und Klarheit verschaffen über die hindernden Mechanismen, die wohl in uns allen mehr oder weniger wirken, und die Vorgehensweisen aufzeigen, die uns durch Krisen hindurch zum Ziel helfen. Ich sehe auch viele, die schon lange auf dem Weg sind, aber sich immer noch auf der Suche befinden statt irgendwann das Gefühl zu haben, angekommen zu sein. Ich möchte daher auch Mechanismen benennen, die in meinen Augen den Unterschied zwischen "Ankommen" und "auf dem Weg sein" ausmachen.
Ausdauer und Demut
Diese zwei Eigenschaften, die im Mainstream wenig Konjunktur haben, helfen uns auf dem Weg. Beide können aber leicht als Leidensfähigkeit und Selbsterniedrigung missdeutet oder fälschlicherweise als solche gelebt werden. Der ungeschulte Geist wird vom Ego / Schmerzkörper gesteuert und daher immer wieder zu leidhaften Erfahrungen als Ladestation und Verstärkung dieses Geisteszustandes geführt (das Ego / der Schmerzkörper haben nach meinem Verständnis keine selbständige Existenz, sondern sind Geisteszustände). Ausdauer in meinem Sinne heißt, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, egal wie die derzeitige Reaktion oder Befindlichkeit meines Systems darauf ist. "Ein Kurs in Wundern" formuliert es wunderbar und das gilt für alle heilsamen Nachrichten und Ideen, die uns in verschiedenster Form auf unserem Weg begegnen können:
"Es wird dir schwerfallen, manche der Gedanken, die im Übungsbuch dargelegt werden, zu glauben, andere wieder mögen dir ziemlich überraschend vorkommen. Das spielt keine Rolle. Du wirst nur gebeten, die Gedanken so anzuwenden, wie du angeleitet wirst. Du wirst nicht gebeten, sie überhaupt zu beurteilen. Du wirst nur gebeten, sie anzuwenden. In ihrer Anwendung wird sich dir ihre Bedeutung erschließen, und sie wird dir zeigen, dass sie wahr sind. Denke nur an dies: Du brauchst die Gedanken nicht zu glauben, du brauchst sie nicht anzunehmen, du brauchst sie nicht einmal willkommen zu heißen. Einigen darunter wirst du dich vielleicht aktiv widersetzen. Nichts von alledem spielt eine Rolle, noch wird es ihre Wirksamkeit vermindern. Erlaube dir aber nicht, bei der Anwendung der Gedanken, die das Übungsbuch enthält, Ausnahmen zu machen, und wende sie an, was auch immer deine Reaktionen auf diese Gedanken sein mögen. Nicht mehr als das ist erforderlich."
Nett gesagt: "Nicht mehr als das ist erforderlich"! Dies bedeutet nämlich das extrem Herausfordernde, was ich mit Demut meine: die dem Ego und konventionellen Denken genau entgegengesetzte Überzeugung "Ich weiß eben nicht, was wirklich gut für mich ist. Denn wüsste ich es, wäre ich nicht da gelandet, wo ich derzeit bin. Würde ich mich da wohlfühlen, wäre ich nicht auf der Suche!" Diese schlichte Logik hat mir geholfen in vielen Momenten, wo mir blindes Vertrauen in den neuen Weg und Loslassen aller alten Sicherheiten schier unmöglich schien. Aber anders hätte Christoph Kolumbus nicht Amerika gefunden...
Die Sache mit der Angst
Angst ist neben der Liebe die einzige Grund-Triebkraft unseres menschlichen Handelns und zwischen diesen Polen gilt es sich jederzeit bewusst zu entscheiden. Sonst kommt es dazu, dass wir den Weg gar nicht erst beginnen, nicht zu Ende gehen oder eben nicht in letzter Konsequenz beschreiten, also suchen ohne zu finden. "Sich leben trauen" hat uns keiner beigebracht. Das gilt es nachzuholen. Ein schönes Bild, das mir einmal eingegeben wurde, beschreibt es sehr schön:
"Ich verlasse das gewohnte Ufer, weil es mir hier nicht behagt, und schwimme hinaus auf den offenen Ozean, auf der Suche nach neuen Ufern. Meine Mitmenschen am alten Strand hatten mich schon gewarnt, es würden Gefahren in den Untiefen des Meeres lauern und mein Leben bedrohen. Ich solle nicht so vermessen sein, das nicht optimale, aber halbwegs erträgliche Leben am alten Strand aufzugeben für das hohe Risiko auf dem offenen Meer mit der vielleicht trügerischen Hoffnung einer Insel der Glückseligen jenseits des Horizonts. Das Leben sei nun mal hart, alles andere eine Illusion. Manche seien schon umgekehrt von dieser Reise und froh gewesen, heil am alten Strand wieder anzukommen.
Ich schwimme trotzdem los, allmählich versinkt das alten Land hinter mir am Horizont. Und just, wo ich weder altes noch neues Land sehen kann, ganz allein auf dem offenen Ozean, hält eine dreieckige Rückenflosse auf mich zu! Panik ergreift mich - meine Mitmenschen am alten Ufer hatten recht, der weiße Hai kommt auf mich zu! Was tun?!"
In diesem Moment wird klar, wie leicht die Angst uns dazu treiben kann, dass wir umdrehen, vor den scheinbaren Monstern und Untiefen in uns fliehen wollen, zurück in die gewohnten alten Gefilde streben. Dort ist es nicht leidensfrei, aber wir wissen wenigstens aus Erfahrung, dass es auszuhalten ist. So kommen wir nicht an. In so einem kritischen Moment braucht es nach meiner Überzeugung und Erfahrung einen professionellen Begleiter (Coach, Heiler), der dann bei uns ist und uns dazu bringt, auszuharren und die weitere Entwicklung abzuwarten:
"Ich bleibe also entgegen meiner inneren Impulse an Ort und Stelle und schaue tatenlos zu, wie sich die dreieckige Rückenflosse immer weiter auf mich zubewegt. Ich brauche alle Kraft und allen Mut, um nicht panikartig umzudrehen und zu flüchten, um der zu erwartenden Katastrophe zu entgehen. Als die Rückenflosse so nahe ist, dass ich den tödlichen Biss in der nächsten Sekunde erwarte, erkenne ich plötzlich, dass es die Flosse eines Delphins ist! Er schwimmt zu mir, bietet mir seine Rückenflosse an und zieht mich in Richtung des neuen Ufers, zur Insel der Glückseligkeit jenseits des Horizonts...!"
Diese Geschichte ist ein wunderbares Bild, das zeigt, wie schmal der Grat zwischen Aufgeben / Davonlaufen und dem entscheidenden Durchbruch zur Heilung ist. Die beiden Alternativen heißen "der Angst nachgeben" oder "Entscheidung zum Hinschauen". Unsere Schattenthemen sind unsere größten Schätze, die es zu heben gilt. Alleine ist dies nach meiner Überzeugung nur schwer zu schaffen, das geschilderte Bild mag zeigen, um was für elementare Urängste und Grundüberzeugungen es hier geht. Wie leicht flüchtet man zurück ans alte Ufer und wird sich hüten, noch einmal ins Wasser zu steigen - mit der doppelten Überzeugung, dass die warnenden Mitmenschen doch recht hatten! Und wie nahe wäre man daran gewesen, die positive, helfende Kraft des Universums zu spüren und zu genießen!
Illusionen und Wahr-Nehmung
Obiges Bild zeigt auch, wie jeder eine Lebenssituation nach seiner inneren Einstellung betrachten kann und dabei stets das Gefühl hat, recht zu haben, weil es logisch und in sich stimmig ist. Wer wegen der dreieckigen Rückenflosse ans alte Ufer umgedreht ist, wird froh und dankbar sein für die überstandene Beinahe-Katastrophe und nicht erfahren, dass er vor seinem Helfer geflohen ist. Seine Erfahrung lässt sich in keinster Weise in Übereinstimmung bringen mit dem, der von der gleichen Situation in den höchsten Tönen als einem Errettungserlebnis schwärmt!
Jeder darf so lange schlecht träumen, Fehlwahrnehmungen und Illusionen hegen, wie er möchte; keiner wird vom Universum zur Wahrheit "vergewohltätigt". Genau genommen gibt es auf der Ebene unserer Formenwelt nur Wahr-Nehmung (ich nehme etwas für wahr), aber nicht Wahrheit. Wahrheit ist das Unveränderliche, ewig Gültige. Das finde ich auf anderen Ebenen, nicht außen. Aber wenn ich schon nur wahr-nehmen kann, dann möchte ich doch die Macht der Wahl nutzen und Schönes, nicht Hässliches wahr-nehmen, Lösungen und Möglichkeiten statt Probleme und Hindernisse sehen. Die Energie folgt meinem Aufmerksamkeits-Fokus. Daher wähle ich wohl und mit Bedacht...
Der Sprung ins Ungewisse
Man braucht sich keinen Illusionen hingeben: Der Aufbruch zu neuen Ufern ist wie der Sprung eines Jungvogels aus dem Nest. Es gibt keine eigenen Referenzerfahrungen! Es hilft in dem Moment nur der Glaube, dass es gut gehen wird und man fliegen kann, obwohl man es bis dahin noch nie getan hat. Ich hatte zu Beginn meines Weges immer wieder folgende zwei Bilder in meinem Kopf:
"Ich stehe auf einem 10-Meter-Sprungturm und tief unter mir ist ein kleines Wasserbecken. Der Boden des Beckens ist schwarz gestrichen, so dass ich nicht sehen kann, ob Wasser darin ist. Wenn ich wissen will, ob dies der Fall ist, muss ich springen. Ich werde aber erst kurz vor dem Aufprall wissen, ob ich auf dem Betonboden zerschelle oder mich das Wasser wie erhofft auffängt. Dennoch will ich springen, denn das bisherige Leben ist keine Alternative mehr für mich. Ich muss wissen, ob da noch mehr ist, als meine Schulweisheit mir träumen lässt!"
"Ich stehe am Rand einer Klippe, 100 Meter unter mir spitze Lavafelsen und das tosende Meer. Die Botschaften, die ich durch Bücher und Heiler bekomme, sagen mir, dass ich fliegen kann. Ich war aber bisher nur auf dem ebenen Land hinter den Klippen unterwegs, als Fußgänger unter Fußgängern. Sie sagen mir, ich wäre größenwahnsinnig, wir seien als Fußgänger geboren und hätten keine Flügel. Ich sehe in der Tat nur Arme an mir. Dennoch gibt es diese Botschaften vom Fliegen... - ich werde es ausprobieren und von der Klippe springen müssen, wenn ich es wirklich wissen will."
Beide Bilder zeigen sehr schön, dass dieses Loslassen alter Schemata sich anfangs wie ein sich Fallenlassen ins Ungewisse und Bodenlose anfühlt. Es wird vielfach in unterschiedlicher Art so geschildert. Aber anders sind neue Ufer nicht zu erreichen. Solange die alten Mechanismen im Geist wirken, sind keine neuen Ergebnisse zu erwarten! Was ich damit sagen will: Der geistige Weg ist mit Plätschern im lauwarmen, seichten Wasser (also unter Beibehaltung von Kontrolle und alten Sicherheiten) nicht zu beschreiten. Es ist geistiges Bungee-Jumping ohne Seilsicherung! Aber der Lohn ist weit mehr als nur der kurze Adrenalin-Kick, wenn man die Selbstüberwindung auf körperlicher Ebene ausleben würde. Da suchen viele in ihrer Freizeit unbewusst auf der falschen Ebene.
Aufwind
Die gute Nachricht: Wenn man sich erst hat fallen lassen und die ersten Meter im freiem Fall und mit angstverkrampftem Magen überstanden hat, dann beginnt man allmählich zu spüren, dass sich tatsächlich (geistige) Flügel entfalten, von deren Existenz man keine Ahnung hatte. Als Fußgänger waren sie ja auch unnötig, im freien Fall entfalten wir plötzlich ungeahnte und nie genutzte Fähigkeiten. Aber alles braucht seine Zeit und die kommt uns im Blick nach vorne viel zu lang vor (rückblickend ist es erstaunlich schnell und überschaubar). Wir flattern zunächst hilflos und nichts bremst den freien Fall. Erst allmählich wissen wir uns der neuen Möglichkeiten gezielter zu bedienen und der freie Fall geht allmählich in einen Horizontalflug über. Wenn wir weiter dranbleiben, üben und nochmal üben, dann kommt der schönste Teil: der Aufwind. Das Universum hilft mit, wir machen einen Flügelschlag und werden zwei emporgetragen - einfach herrlich!
Allerdings habe ich den Eindruck, dass Heilung wie eine Wellenlinie mit Exponentialfunktion verläuft. Es gibt immer ein gewisses Auf und Ab, Fortschritte und auch mal Rückschritte. Das kann den Blick dafür vernebeln, dass die Grundtendenz aufwärtsgeht. Das Ego / der Schmerzkörper nutzt die Abwärtsphasen zu frustrierenden und zermürbenden Negativgedanken, da gilt es klar und fokussiert zu bleiben auf das Ziel. Zudem kann es sein, dass nach dem Start des geistigen Heilungsweges ziemlich lange relativ wenig passiert an positiven Effekten und erst zuletzt, mit zunehmender Meisterschaft, geht es steil bergauf im (Er-)Leben. Aber mit Ausdauer und richtig verstandener Demut werden wir ans Ziel, den hinteren Teil der Kurve kommen, wo vieles wie von selbst geht und uns mancher Bonus einfach geschenkt wird. In der Anfangsphase, mit den größten Zweifeln, haben wir die wenigsten Beweise für die Richtigkeit unseres Weges, obwohl sie unser Ego (das stets auf scheinbare Sicherheit bedacht ist) da noch am lautesten fordert.
Wir könnten leicht einknicken, wenn wir nicht unseren Entscheider im Kopf als Instanz über unsere "spontanen" (aber in Wirklichkeit vom Ego / Schmerzkörper manipulierten) Impulse setzen. Das Ego / der Schmerzkörper will keine Heilung, denn dann löst sich dieses schmerzhafte Denkmuster auf und verliert seine Existenzberechtigung. Kein Wunder, wenn wir bei anderen (besser als bei uns selbst) mit Erstaunen beobachten, wie sie sich immer wieder in ihrem Leben ganz offensichtlich selbst "ins Knie schießen" statt sich wiederholende Probleme endgültig (auf) zu lösen.
Gehe weiter als Du meinst!
Auf dem Weg zu Fülle und innerer/äußerer Gesundheit hat mich immer wieder beeindruckt, wie das Universum alles viel tiefgründiger meinte, als ich erst dachte. Mich darauf einzulassen, wurde mit Wohlgefühl, positiven Erfahrungen und Heilungen belohnt, die jenseits dessen waren, was ich mir bis dato vorstellen konnte. Wir sollten uns bewusst sein, dass unser Denken und Vorstellungsvermögen nur relativ funktioniert. Die oberste Grenze dessen, was wir erlebt haben, sind für uns 100 Prozent. Mehr scheint uns unbewusst nicht möglich zu sein und damit sind wir zufrieden. Das Universum will uns aber die ganze Fülle zeigen und zur Verfügung stellen, dazu braucht es unsere Offenheit für ein Mehr, die 200 und 300 Prozent, die Vorstellungskraft für ein Land jenseits des eigenen geistigen Gartens.
Es gibt immer wieder außergewöhnliche Menschen, die uns diese Welt jenseits unseres Theatervorhangs aufzeigen. Denken wir nicht, sie lebten in einer anderen Welt, die uns verschlossen wäre! Lassen wir uns inspirieren statt frustrieren vom scheinbar übermächtigen Vorbild. Wir alle sind auf geistiger Ebene aus demselben Holz geschnitzt. Was einem Einzigen gelingt, kann auch mir gelingen. Wenn ich etwas noch nicht kann, heißt es nur, dass ich noch etwas üben sollte oder noch unbewusste Hindernisse in mir existieren, die auf Heilung und Anschauen warten - das ist alles! Ich kann sie aus dem Weg räumen, ob in dieser Inkarnation oder in anderen, ob in dieser Dimension oder anderen - was soll's?! Die Wege sind individuell, das Ziel ist universell.
Raus aus dem Widerstand
Um ungeahnte Potentiale und Möglichkeiten für sich entfalten zu können, ist es unabdingbar, darauf zu verzichten recht haben zu wollen mit den eigenen Einstellungen, Meinungen und Urteilen über eine Situation. Zum Beispiel, dies oder jenes wäre für mich nicht zumutbar / zu gefährlich / nicht gut für mich etc. Das ist gefühlt eine echte Zumutung für das Ego, wie so viele andere Anforderungen auf dem Weg auch. Aber wir wollen ans Ziel und jenseits der engen Grenzen des bisherigen Lebens und so lassen wir uns wieder einmal entgegen unserer spontanen Gefühlsregungen auf dieses Experiment ein... - es wird sich lohnen! Wie sehr, das sehen wir erst hinterher, im Vorhinein bekommen wir keine Garantien. Am konsequenten Ausprobieren führt kein Weg vorbei. Schlauer sind wir nur hinterher!
Wegweiser und Leuchttürme
Ich bin dankbar für alle - auch oder gerade die schmerzhaften - (Partnerschafts-)Erfahrungen, Heiler und Autoren, die mir auf dem Weg begegnet sind und weiter begegnen. Je mehr ich lerne, auf Widerstand und Urteilen zu verzichten, umso leichter und schöner wird mein Leben. Es braucht immer wieder mal Wegweiser und im Fall von Orientierungslosigkeit im Nebel auch Leuchttürme und sie kommen immer zur rechten Zeit, auch wenn ich manchmal noch zu ungeduldig sein mag. Aber wenn ich auf Höhe des Leuchtturms oder am Wegweiser vorbei bin, hat er seine Funktion für mich erfüllt und der nächste Wegweiser oder Leuchtturm weiter vorn wird wichtig für mich. Das buddhistische "nicht Anhaften" bekommt so seinen Sinn für mich: nicht anhaften an Situationen und Positionen, nicht an Materiellem und nicht an Personen. Alles hat seine Zeit, es kommt und geht. Das Ewige ist nicht auf der Ebene der wandelbaren Formen zu finden.
Die Masse irrt
Je mehr ich in Glück und Fülle hineinkomme, umso mehr fällt mir auf, dass das, was die jeweilige Mehrheit macht oder denkt, gerade nicht zum Ziel führt. So konsumiere ich schon seit über 10 Jahren keine konventionellen Massenmedien mehr (Zeitung, Nachrichten, Werbung, Fernsehen, Radio, Kino) und bin erstaunt, das auch von etlichen anderen zu hören, die mir als Lehrer und Vorbilder kompetent erscheinen. Wenn ich testhalber nach längerer Zeit kurz reinhöre oder reinschaue, merke ich: Ich habe nichts versäumt - es werden weiterhin nur Probleme und Schuldfragen verhandelt, keine Lösungen, Vergebung und Heilung! Dank Internet kann man alternative Kanäle leicht finden und gezielt wählen, welche Art von Information man zu sich führt. Die Qualität geistiger Nahrung ist mindestens so wichtig wie die der körperlichen, und geistige Reinigung ebenso ein regelmäßiges Ritual wie körperliche. Gedankenhygiene ist essentiell!
Mein Startpunkt für die Umkehr war der Gedanke: "Ich mache nicht mehr mit, mir reicht's!" Sich Nein sagen trauen zum Üblichen ist erst ungewohnt und erfordert Mut, öffnet aber neue Türen im Leben. Im Ausprobieren merkt man dann, dass die (selbst)prognostizierten Katastrophen ausbleiben, ich nicht unter die Räder komme, das Leben unter neuen Vorzeichen weitergeht und sogar besser wie vorher.
Wie innen so außen
Ich habe gelernt, das Außen als Spiegel meines Innen zu begreifen. Wenn mir das Gesicht im Spiegel nicht gefällt, hilft es nichts, den Spiegel auszutauschen (Partner, Arbeitsstelle, Wohnort). Ich selbst muss zum Lächeln finden - und zwar unabhängig von den äußeren Umständen! Erst wenn mir dies gelingt (nicht immer, aber immer öfter), werden die äußeren "Lehrer" unnötig und verschwinden aus meinem Leben - ganz von selbst. Probleme lösen sich auf, Menschen oder Umstände verschwinden aus meinem Blickfeld und andere Optionen tauchen von alleine auf. Aber eben nicht aktiv von mir erdacht und mit Macht gesteuert, sondern von selbst, durch den Fluss des Lebens. Nur dieser weiß, was wirklich wie lange gut für mich ist. Das können, bei entsprechendem inneren Widerstand, gerade die herausfordernden, mich aufregenden Dinge sein. Je mehr ich dies erkenne und tatsächlich ohne operative Zuwiderhandlungen geschehen lassen und leben kann, umso mehr ändert sich mein Leben vom Widerstand gegen Etwas zum freudigen Wählen dessen, wo es mich mit dem Herzen hinzieht und was mir "von selbst" in den Schoß fällt.
Ursprünglich und modern
Und so gelingt es mir im täglichen Leben inzwischen, das Beste aus zwei Welten zu verbinden: wie auf der Alm morgens kalt im Garten duschen, mein eigenes Essen im Garten heranziehen und ernten, sonst Bio einkaufen; Barfußschuhe (Fivefingers) tragen, egal ob beim Bergwandern, im Geröll, Schnee, Bergbach oder einer Kletterpassage, beim Radfahren oder in der Stadt; außerhalb des Winters ein schnelles E-Bike (S-Pedelec, bis 45 km/h) fahren statt Auto (24.000 km in drei Jahren, meine Partnerin 12.000 km) und so körperliche Bewegung umweltverträglich wieder in den Alltag integrieren, Internet-Telefonie vom Home-Office aus statt Kundenbesuche mit dem Pkw, die berufliche Homepage bekannt machen statt Papier-Werbedrucke zu verteilen. Ich spüre die (teils übermächtige und unberechenbare) Kraft der Natur beim Power-Kiten im Wind, erfahre das Wunder meiner Selbstheilungskräfte nach heftigen Stürzen, wenn ich bei einer plötzlichen Böe nicht hingebungsvoll oder präsent genug war (auch hier gilt es mit der Kraft zu gehen, nicht dagegen). Ich erlebe das Prickeln von Regentropfen im Gesicht, wenn ich bei jedem Wetter mit dem S-Pedelec unterwegs bin und konfrontiere mich mit meinen Ängsten, wenn ich auf eine Gewitterfront zufahren muss. Der energetische und sensorische Austausch mit der Umwelt beim Pedelec-Fahren tut gut und macht ausgeglichen; genau entgegengesetzt zum Autofahren, bei dem das abgeschottet Sein vom Außen als Luxus interpretiert wird und sich keiner wundert, wenn er gestresst oder "geladen" aussteigt.
Auf diese Weise erlebe ich Archaisches, von dem ich merke, dass es mir guttut, mich fit und zufrieden macht. Etwas, was andere auf Ebenen suchen, wo nichts zu finden ist. Scheinbare Risikolosigkeit beim Computerspiel ersetzt nicht das eigene Erleben mit der Möglichkeit eines Scheiterns oder einer schmerzhaften, aber ggf. lehrreichen Grenzerfahrung, aber vor allem mit dem ungleich häufigeren Erleben einer erfolgreichen und befreienden Grenzüberwindung und einem beschenkt Werden mit beflügelnden Erlebnissen jenseits des bislang Vorstellbaren.
Und je weniger Schattenthemen noch ans Licht drängen müssen, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit schmerzhafter Erfahrungen, umso mehr beglückende, erweiternde Erlebnisse bereichern mein Leben. Was wir unbedingt im Leben vermeiden wollen, wird gerade mit Macht auf überraschenden bzw. unangenehmen Ebenen hereindrängen! Und das genau zur "falschen" (= richtigen) Zeit, z.B. Wochenende oder Urlaub, kurz vor einem wichtigen Geschäftstermin. Wirkliche Sicherheit vor unliebsamen Überraschungen bietet nicht das Vermeiden auf körperlicher Ebene oder Schutzmaßnahmen im herkömmlichen Sinn. Wirkliche Sicherheit bietet nach meiner Erfahrung das gründliche Bearbeiten aller anstehender Schattenthemen, so dass entsprechend deutliche Hinweise im täglichen Leben unnötig werden (siehe Rüdiger Dahlke: " Die Schicksalsgesetze" bzw. " Krankheit als Sprache der Seele"). Das erlebe ich in zunehmendem Maße in meinem Leben und der Unterschied zwischen mir und Gleichaltrigen wird zunehmend deutlicher. Meine Partnerin, die es ebenfalls konsequent umsetzt, erlebt es in ähnlicher Weise.
Gestalter statt Spielball
Sobald man das, was einem im Leben als scheinbar zufälliges Schicksal, Krankheit und Drama begegnet, nicht mehr als "reinen Zufall" begreift, sondern als etwas, was einem aufgrund der aktuellen inneren Resonanz zufällt (nicht im Sinne von Schuld sondern im Sinne eines hilfreichen Feedbacks des Universums), dann wandelt sich das Selbstverständnis weg vom Spielball des Lebens ("Ich kann ja sowieso nichts ändern oder bewirken, muss froh sein wie es läuft") hin zu einem aktiven Gestalter und Entwickler des eigenen Lebens ("Ich kann mich ent-wickeln und allmählich aus früheren Verstrickungen lösen, dadurch mein Leben einfacher, leichter und schöner machen").
Man kann lernen, die Zeichen zu deuten und für die eigene Entwicklung zu nutzen - ähnlich wie beim Spiel "Topfschlagen", wo wir selbst blind sind, uns andere aber "heiß / kalt" zurufen und so die Richtung weisen. In dem Maß, wie wir bereit sind dies als wahr anzunehmen, werden wir Erfolge verbuchen und entsprechend motivierende Erfahrungen machen können. Umgekehrt gilt das aber auch; jedem geschieht tatsächlich nach seinem Glauben! Wir erschaffen mit unseren Glaubenssätzen Realitäten für uns. Wir haben die Macht der Wahl, was wir erleben wollen (Ohn-Macht oder Macht). Das heißt Aufwachen. Allerdings nicht zu verwechseln mit Wunschdenken, das wäre die unerlöste Seite (ich möchte etwas bekommen oder Leidensdruck verringern, ohne mich selbst verändern und weiterentwickeln zu müssen).
Verzicht ist ein Gewinn
Im Vergleich mit meiner früheren Lebensweise merke ich, dass die Annehmlichkeiten des modernen Lebens, des "Fortschritts" und Luxus uns vieler inspirierender, erfrischender und belebender Erfahrungen berauben (z.B. warm duschen, Auto fahren, Fern-Sehen statt selbst erleben, gekaufter Salat ohne Bitterstoffe statt Eigenanbau im Garten bzw. Wildkräuter). Archaische Erfahrungen in den Alltag zu integrieren, nährt die Seele und stärkt Körper und Selbstvertrauen, macht/hält geistig und körperlich fit und agil.
Allerdings halte ich Einseitigkeit generell für problematisch innerhalb unserer dualen Welt. So esse ich überwiegend vegetarisch, weil es mir guttut, kann aber bei einem Fest oder im Restaurant auch mal mit Genuss einen Schweinebraten verzehren, wohl wissend, dass dies für mich kein Lebens- sondern ein Genussmittel darstellt, das ich entsprechend sparsam dosiere. Ebenso dusche ich im Winter immer warm (das kalte Duschen ist für mich nur im Garten ein Genuss). Wenn ich mal Auto fahre, dann merke ich einerseits, wie viel ich auf dem Weg versäume und nicht wahrnehme (beim Pedelec-Fahren rieche ich die Blumen, höre die Vögel, Bienen fliegen manchmal neben mir her, Bekannte kann ich grüßen auf der Straße). Andererseits kommt mir der Luxus zu Bewusstsein, den Autofahren darstellt: wohlig warm trotz schlechtem Wetters, schnell über große Entfernungen mit viel Stauraum unterwegs zu sein. Aber mir ist bewusst, dass es ein Luxus ist, nicht der Normalfall und dass der Preis für diesen Luxus ein hoher ist. Mir jedenfalls reichen die Auswirkungen des Klimawandels bereits jetzt...
Die Umwelt
Innerhalb einer menschengemachten Umwelt (Stadt, Agrar- oder Industrielandschaft, virtuelle Welten) finden wir nicht die Schwingungen, die wir wirklich zum Wohlsein brauchen. Je mehr man mit seinem Inneren fühlend verbunden ist, umso stärker wird man es merken. Wer von dieser Verbindung noch abgeschnitten ist und seine Wahrnehmung auf die fünf Sinne beschränkt, wird sich von einer menschengemachten Umwelt dennoch häufiger abschotten, zum Beispiel durch Kopfhörer und einem Smartphone vor der Nase oder in einem gut isolierten Auto, in das kaum Außenreize eindringen. Menschen im Ego- und Körper-Modus drehen sich gegenseitig hoch und das ohne Limit (höher / weiter / schneller / "besser"). Zum Ausgleich brauchen wir die Natur; sie neutralisiert, harmonisiert und normalisiert unsere Schwingungen wieder, erdet uns und öffnet uns für den Austausch mit dem Außen. Je stärker und bewusster man dies erlebt, umso mehr Achtung und Wertschätzung wird man der Natur, Pflanzen und Tieren entgegenbringen und ihre wohltuende Nähe immer wieder aufsuchen. Auch die bewusst erlebte Gemeinschaft mit inspirierenden, ausgeglichen schwingenden Menschen ist Nahrung für die Seele.
Zeit statt Energie
Unser aktueller westlicher Lebensstil krankt meines Erachtens daran, dass Zeit- durch Energieaufwand ersetzt wird, ggf. auch in Form von Geld. Autofahren ist schneller als Radfahren, aber viel energieaufwändiger. Dinge schnell zu erledigen statt ihnen ihre Zeit zu geben ebenfalls, mit Maschinenkraft bzw. Computerhilfe arbeiten auch, Fertigessen und Kantine geht in die gleiche Richtung. Wir haben eine Fixierung auf technische Hilfsmittel entwickelt; selbst in unserer Freizeit im Garten rennen wir mit lärmenden Maschinen herum statt unseren eigenen Körper einzusetzen. Das ist eine ungute Übertreibung, weg vom Hilfsmittel, das mir dient, hin zur Maschine, deren Knecht ich bin. Wir brauchen nur die Menschen im Banne des Smartphones zu betrachten.
Ich habe gemerkt, dass mein Leben massiv an Qualität und Gesundheit gewinnt, wenn ich bei vielen Tätigkeiten die Entwicklung umkehre, mich also entgegen dem Trend traue, wieder Energie- durch mehr Zeitaufwand zu ersetzen. Also bewusst langsamer, einfacher, natürlicher, weniger intensiv und (geld)aufwändig werden; sich Zeit nehmen, mechanische Geräte im Garten einzusetzen (ich gewinne körperliche Geschicklichkeit und Fitness zurück, nebenbei wohltuende Stille und kontemplative Ruhe), mit dem S-Pedelec zu fahren statt Auto (siehe oben), Computer und Smartphone gezielt und begrenzt für bestimmte Lebensbereiche und -zeiten einzusetzen, nicht ungehemmt überall und ständig. Gemüse im Garten selbst anzubauen statt einfach im Bioladen zu kaufen (das mache ich im Winter noch genug). Nicht möglichst weit in den Urlaub zu fahren ("nichts wie weg"), sondern das tägliche Leben zuhause und auf der Arbeit harmonisch, inspirierend und fließend zu gestalten durch Heilung meines Inneren und aktive / mutige Wahl des für mich Passenden. Sich stets als erstes zu fragen: "Was nährt meine Seele?!" Und nicht nur: "Wie bekomme ich das jetzt am schnellsten und effektivsten geregelt?"
Wer sich traut, die Prioritäten im Leben genau in dieser Reihenfolge zu gewichten, wird erleben, wie sich sein Leben allmählich zum Positiven und Schönen dreht. Damit einher geht die Beschränkung auf das Wesentliche statt des Vielen im Leben, das Abwerfen von unnötigem Ballast, der sich unbemerkt im Lauf der Zeit angehäuft hat. Das gilt materiell wie geistig und organisatorisch. Wir tun zu viel und halten zu wenig inne, lauschen zu wenig nach innen. Darin liegt der Schlüssel zu Glück und Frieden. Denn die gleiche Arbeit gehetzt oder mit Muße / Liebe / Hingabe getan, macht einen großen Unterschied, selbst bei Alltagstätigkeiten wie Wohnung putzen! In der einen Form ist es lästige Pflichterfüllung, mit der anderen Einstellung macht es plötzlich zufrieden. Nicht unbedingt immer den direktesten Weg zum Ziel wählen, sondern vielleicht auch mal den schöneren Umweg...
Sich dafür zu entscheiden, braucht Mut und den Willen, unangenehme Gefühle zwischendurch einfach mal auszuhalten. Denn Innehalten und das Genießen des Moments zu versuchen, weniger statt mehr zu wollen, wo es doch immer genug zu tun und zu erledigen gäbe - das konfrontiert mit den inneren Ängsten, Stimmen und Befindlichkeiten, zeigt auf wie es uns wirklich geht, ob wir wirklich schon so weit sind wie wir denken, lässt Illusionen und Schönreden zerfallen und hilft dadurch, den individuell wahren Weg zum universellen Ziel zu finden.
Die Macht der Gewohnheit
Wenn man probiert, das tägliche Leben anders zu gestalten, wird man mit der Macht der Gewohnheit konfrontiert werden. Sie lässt uns alles, was neu und ungewohnt ist, als "nicht so gut", "unangenehm", "umständlich", "nicht zielführend" oder "nichts für mich" erscheinen. Auch dies ist eine beliebte Stolperfalle des Egos / Schmerzkörpers, vor der uns nur Achtsamkeit bewahren kann. Denn die Qualität von etwas Neuem erschließt sich uns nur, wenn wir durch längeres Ausprobieren eine Gewöhnung an das Neue gewonnen haben. Wenn sich der Blickwinkel durch den Faktor Zeit und eine entsprechend regelmäßige Wiederholung zu verschieben beginnt und wir durch die neu erschaffene Situation die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen beginnen. Erst dann stellen sich ganz andere Ergebnisse als zuvor ein und wir können entscheiden, ob wir das so beibehalten wollen.
Einige Menschen wechseln in ihrem Leben die Blickrichtung freiwillig oder erzwungenermaßen so grundlegend, dass sie davon berichten können, wie sich ihr Denken über bestimmte Dinge völlig geändert hat und ihre vorherige Beurteilung der Situation vielleicht sogar auf den Kopf gestellt wurde. Ich merke, wie ich inzwischen als Pedelec-Fahrer die Autofahrer selbst bei Regenwetter bedauere, weil ich am eigenen Leib spüre, was sie alles an Natureindrücken, Körperbewegung, geistiger Befreiung und frischer, feucht-kühler Luft versäumen. "Autofahren ist eine nicht bestimmungsgemäße Benutzung des Körpers", ist mir diesbezüglich mal durch den Kopf gegangen. Wie anders dagegen wird der Autofahrer aus seinem durch Gewöhnung völlig anderen Blickwinkel darüber denken?!
Ich weiß noch genau, wie es zu Beginn mit den Fivefingers-Barfußschuhen selbst über große, runde Wurzeln schmerzhaft war, weil der Fuß erstarrt und keine innere Bewegung mehr gewöhnt war. Heute, wo ich nach vier Jahren mit Barfußschuhen das geniale Dämpfungssystem meiner wieder zum Leben erwachten muskulösen und zugleich geschmeidigen Füße genieße, kommt es vor, dass ich beim Tragen von konventionellen Schuhen den Kopf schütteln muss, wie ich solche Fußgefängnisse früher überhaupt tragen konnte.
Das persönliche Erleben derartiger Positionsveränderungen macht gelassen gegenüber anderen Meinungen, weil man merkt, dass alles relativ ist und sich morgen schon komplett ändern kann. Ich nehme auch meine eigene Meinung nicht mehr so ernst ("Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?!"), probiere öfter aus und entscheide erst nach längerer Zeit aufgrund der auftretenden Ergebnisse. Vorab urteilen statt ausprobieren ist ein Reflex, der in die Selbsthypnose führt und zur unmerklichen Verstrickung in die eigenen Denkmuster, die für unveränderbare Realitäten gehalten werden und nach denen man sich richten zu müssen glaubt. Auch die Beobachtung des Körper- und Geisteszustandes von denen, die schon lange bestimmte Lebens- und Denkweisen pflegen, erleichtert die Wahl - unabhängig von Meinungsbildern, die oft nur Wunschbilder sind und scheinbaren, kurzfristigen Vorteilen, die hohe versteckte Folgekosten und -schäden nach sich ziehen. Genau hinschauen hilft, denn im Ego-Modus lieben wir die Illusion.
Schmerz-Recycling
Eine der lang geübten Gewohnheiten, die wir uns unbedingt abtrainieren müssen, wenn wir zu innerem Frieden unabhängig von äußeren Umständen gelangen wollen, ist Schmerz-Recycling. Denn in der "Realität" passiert ein bestimmter Vorgang nur einmal, im nächsten Moment ist er schon vorbei. Wir aber wiederholen hundertfach den Schmerz oder das Problem im Kopf und machen es dadurch erst (zu) schwer, belastend, langdauernd und bedeutsam für uns. Das Körpersystem reagiert erwiesenermaßen auf Gedanken genauso real wie auf das ursprüngliche Erlebnis. So entsteht Krankheit im Lauf der Zeit. Die "Realität" wäre vergleichsweise harmlos - das einmalige schmerzhafte oder aufregende / belastende Erlebnis könnte unser Körper-Geist-System vergleichsweise leicht "verschmerzen". Erst das ständige Schmerz-Recycling im Denken macht es untragbar. Das Erlebte wird im (Ego-)Geist negativ multipliziert und dadurch entsteht die dramatische Wirkung auf uns.
Durch immer wieder geübte Wachheit, Gedankendisziplin und Heilung von Schattenthemen mittels professioneller Begleiter versetzen wir uns allmählich in die Lage, nicht mehr so stark und ungefiltert auf das Außen zu reagieren. Wir spüren zwar noch die Initialreaktionen (Emotionen, Körperreaktionen, Gedanken), verzichten aber darauf, die Geschehnisse / Mitmenschen beeinflussen zu wollen, um vermutete negative Verläufe zu verhindern. Wir lassen ohne Gegenmaßnahmen unsererseits mit offenen Augen die scheinbare Katastrophe sich entwickeln und geschehen! Unsere Aufgabe besteht darin, nicht zu agieren, sondere alle Kraft darauf zu verwenden, durch geistige Übung möglichst bald wieder in die eigene innere Mitte und zu dem Blickwinkel zu kommen, von dem aus sich das Ganze ruhig und schmerzfrei anschauen lässt. Dieser Prozess ist zu Beginn höchst anspruchsvoll und sollte die komplette eigene Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dann ist nämlich auch keine Aufmerksamkeit mehr für das Drama "außen" übrig. Wer das konsequent übt, wird allmählich feststellen, wie die Anzahl der schmerzhaften Wiederholungen im Geist allmählich zurückgeht und damit auch die mentale und körperliche Reaktion und Belastung sinkt. Der erste Schmerz wird weiterhin erlebt (soll nicht verdrängt, darf wahrgenommen werden), aber er wird immer weniger oft gedanklich wiederholt, das ist das Ziel der Übung.
Auf die Wiederholung einer schmerzhaften Vergangenheit und Vorwegnahme einer scheinbar sorgenvollen Zukunft im Geist zu verzichten, reduziert die durchschnittliche Denkbelastung enorm und hebt die Stimmung. Es bleibt mehr Energie für Positives übrig, zum Beispiel die Gedankenenergie in inspirierende Fantasien und motivierende Zielvorstellungen zu stecken. Das erhöht aufgrund der geistigen Gesetze die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und macht die Bahn frei. Statt dass ich mir Sorgen mache (die genau genommen nur eine andere Form der Fantasie sind, aber leider auf geistiger Ebene hochwirksame energetische Hindernisse bauen), drehe ich meine Denkrichtung um und male mir zum selben Thema aus, wie es gut ausgehen könnte. Ich erzähle mir selbst also positive statt negative Geschichten, wenn das Geschichtenerzählen im Geist schon nicht gestoppt werden kann. Gedanken formen Energie formt "Realität": Außerkörperliche Erfahrungen (William Buhlman: "Out of Body") und Durchsagen der geistigen Welt (Eva Herrmann: "Von Drüben") sprechen davon sehr eindrücklich. Die enormen positiven Auswirkungen auf die eigene Grundgestimmtheit, die Anzahl positiver "Zufälle" im Leben und das tägliche geführt Sein vom Universum sind im Vorhinein gar nicht zu ermessen, aber aus eigenem Erleben ganz deutlich zu bestätigen.
Letztendlich beruht der vorübergehende Erholungseffekt durch Ablenkung (Fernsehen, Smartphone, Zeitunglesen, Alkohol, Freizeitgestaltung, Hobby, Urlaub) ebenfalls auf dem Unterbrechen des belastenden Gedankenstroms ("mal auf andere Gedanken kommen"). Im Gegensatz zur oben angesprochenen Veränderung destruktiver Denkgewohnheiten bringt Ablenkung jedoch weder Heilung noch Problemlösungskompetenz, sondern Abhängigkeit. Denn sobald die Ablenkung zu Ende ist, beginnt der belastende Gedankenstrom von Neuem, darum verpufft z.B. ein Urlaub oder der Glücksmoment durch einen neu gekauften Gegenstand so schnell und zwingt zur Wiederholung. Eine dauerhaft manifestierte Denkgewohnheit des stetigen, ausnahmslosen(!) Nicht-Reagierens schenkt hingegen inneren Frieden unter allen Umständen - und nur dies ist wirklich innerer Frieden statt vorübergehendem Wohlgefühl.
Wissen alleine reicht nicht
Eine weit verbreitete Stolperfalle selbst noch in für Selbstentwicklung aufgeschlossenen Kreisen ist das "Ich weiß!" oder "Kenne ich!". Letztendlich sind diese Sätze nur Abwehr, etwas näher an sich heranzulassen. Wir glauben aus unserer Schulerziehung, dass Wissen Macht sei und somit ausreiche. Dies ist ein Irrtum. Das Universum interessiert sich nicht dafür, was wir wissen, sondern dafür was wir im Innersten (ggf. unbewusst) glauben, also aus welchen Überzeugungen heraus wir letztendlich entscheiden und handeln. "An ihren Taten werdet ihr sie erkennen." Unser Wissen wird mit dem Ende der Körperhülle ebenfalls kompostiert, unser Bewusstsein mit seinen Grundschwingungen dagegen existiert weiterhin und erschafft für uns relevante Realitäten, wie es das schon immer getan hat und weiter tun wird.
Wissen und Erkennen ist zweifellos ein wichtiger Schritt, aber nur der erste. Den zweiten versucht das Ego / der Schmerzkörper trickreich und häufig erfolgreich zu untergraben (z.B. durch obige Sätze), denn der führt zur (Er-)Lösung: Das Integrieren des Wissens in mein System, so dass es ein untrennbarer Teil bis hin ins Un(ter)bewusste von mir wird - ich das also bin, was ich vorher nur als sinnvoll erachten konnte und wusste. Dass zum Beispiel Frieden und Vergebung ein Automatismus und Charakterbestandteil in mir wird, nicht ein willentlicher Akt bleibt, auf bestimmte Situationen oder Personen beschränkt. Die Ausnahmslosigkeit und Widerspruchsfreiheit im Handeln und Denken ist ein wichtiges Kriterium, an dem ich das feststellen kann - bei mir und bei anderen. Und wer ausnahmslos und widerspruchsfrei etwas integriert hat, der muss es gegenüber anderen auch nicht mehr begründen oder verteidigen. Er tut es einfach, weil es stimmig ist, ein untrennbarer Teil der Persönlichkeit geworden ist und die gewünschten Erfolge bringt, egal was andere davon halten. Auf dem Weg dorthin ist missionarischer Eifer ein vermutlich häufiges Übergangsstadium, das ja auch andere anstupsen und inspirieren kann. Als Dauerzustand ist er verdächtig.
Glücklich sein ist gar nicht so leicht
Eine schwer zu verdauende Erkenntnis kam für mich, als im Außen bereits alles sich zum Guten gewendet hatte, mein Beruf in ruhigere und dennoch erfolgreiche Gleise gekommen war, eine tolle Partnerschaft möglich wurde und ich viele alte Körpersymptome hatte dauerhaft heilen können. Ich war nämlich immer noch nicht glücklich und mit sorgenvollen Gedanken geplagt - dabei fehlten jetzt die konkreten Anlässe im Außen! Deutlicher konnte mir das Universum nicht zeigen, dass stimmt, was ich immer wieder gelesen hatte: Die Quelle für Unglücklichsein ist nicht außen zu finden, sondern innen. Es bedurfte (und bedarf bis heute) weiterer Schritte innerer Heilung und geistiger (Selbst-)Schulung, um die Momente inneren Friedens auszudehnen zu Phasen und die Phasen immer weiter auszudehnen, bis der Zustand inneren Friedens dauerhaft etabliert ist.
Angekommen
Ich fühle mich heute angekommen, bin nicht mehr auf der Suche. Mein Werkzeugkoffer für Selbstheilung und Geistesschulung ist gut gefüllt. Ich muss nicht noch mehr Werkzeuge hinzufügen, sondern möchte mich im Gebrauch der vorhandenen Werkzeuge vervollkommnen. Ich meditiere nicht mehr im eigentlichen Sinne, da mein (all)tägliches Leben ein harmonisches Gesamtkunstwerk sein soll, durchdrungen von Bewusstheit und Frieden, was ich als noch anspruchsvoller erlebe als das Pendeln zwischen Meditation einerseits und Alltag andererseits. Inzwischen geht es mir um die Synthese von beidem.
Ich genieße weiterhin fallweise die Unterstützung genialer Heiler, von denen es mehr gibt als man denkt. Ich nutze weiterhin dankbar die Inspiration durch gute Bücher und Medien. Das Internet ist diesbezüglich ein Segen, da alternative Informationen, Vorträge, Interviews und inspirierende Vorbilder nur einen Mausklick entfernt sind. Parallel existieren die Universen der Probleme und der Lösungen nebeneinander, wir brauchen nur zu wählen und keiner zwingt uns zu etwas, außer vielleicht wir uns selbst und das können wir erkennen und loslassen. Ist das nicht wunderbar?!